Thomas Wolf kandidiert nicht erneut als Verwaltungschef | Schaumburger Wochenblatt

Thomas Wolf kandidiert nicht erneut als Verwaltungschef

Dr. Thomas Wolf. (Foto: gk)
Dr. Thomas Wolf. (Foto: gk)
Dr. Thomas Wolf. (Foto: gk)
Dr. Thomas Wolf. (Foto: gk)
Dr. Thomas Wolf. (Foto: gk)

„Nach reiflicher Überlegung habe ich entschieden, bei der Kommunalwahl 2026 nicht erneut für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters der Samtgemeinde Rodenberg zu kandidieren. Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, denn als Bürgermeister zu arbeiten war für mich immer mehr als ein bloßes Amt – es war und ist für mich mehr Berufung als bloßer Beruf.“

Mit diesen Sätzen einer Pressemitteilung, leitet der amtierende Samtgemeindebürgermeister Dr. Thomas Wolf seine persönliche Erklärung ein, in der er seine Nichtkandidatur ankündigt und die Beweggründe erläutert. Auf seine Entscheidung haben viele gewartet. Bis zum Ende des Jahres wolle er eine Entscheidung treffen und sich dazu erklären, gab er dieser Zeitung noch vor vierzehn Tagen zur Auskunft.

Ihn hätten besonders die vielen Begegnungen mit den Menschen in den Dörfern und Gemeinden, bei den Vereinen, Festen und Veranstaltungen, in den vergangenen Jahren „tief geprägt“. „Das offene Wort, die ehrliche Rückmeldung, das gemeinsame Anpacken – all das hat mir gezeigt, wie stark das Gemeinschaftsgefühl in der Samtgemeinde Rodenberg ist.“

Ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein und sie mitgestalten zu dürfen, „war und ist für mich der schönste Aspekt des Bürgermeisteramtes“. Diese persönlichen Kontakte und Gespräche seien stets die größte Motivation für sein Engagement gewesen.

Gleichzeitig habe er in den vergangenen Jahren feststellen müssen, dass die Grundlage für eine erfolgreiche kommunale Arbeit – „eine vertrauensvolle, respektvolle Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung“ – nicht mehr in der Form gegeben sei, „wie sie für eine zukunftsorientierte Entwicklung notwendig wäre“. Wichtige Prozesse kämen dadurch ins Stocken, „Entscheidungen verzögerten sich, und das Miteinander verlor an Vertrauen und Klarheit“.

Weiterhin beklagt er eine fehlende Eigenverantwortung. In der kommunalen Verwaltung sei es wichtig, „Aufgaben eigenverantwortlich und zeitnah umzusetzen zu können“. Das brauche eine moderne Verwaltung, „um mutig, effizient und eigenständig handeln zu können“. Fehlt sie, leide die Handlungsfähigkeit der gesamten Organisation. Wolf: „Oft fehlte es hier jedoch an klaren Zuständigkeiten zwischen Politik und Verwaltung, sodass Projekte nicht zügig vorankommen. Unklare Zuständigkeiten und Engagement an der falschen Stelle haben es mir zunehmend erschwert, meine Arbeit im Sinne aller Beteiligten fortzuführen.“

Einen besonders gewichtigen Punkt für seine Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, sieht der Verwaltungschef in den zugenommenen persönlichen Anfeindungen, „die in der politischen Auseinandersetzung leider zugenommen haben“. Kritik gehöre selbstverständlich zum demokratischen Diskurs. Sie sei notwendig und wichtig. „Doch wenn sie die sachliche Ebene verlässt und in das Persönliche abgleitet, verliert sie ihre konstruktive Wirkung. Das hat in den vergangenen anderthalb Jahren zu einer Belastung geführt, die ich in dieser Form nicht mehr tragen möchte.“

Erwartungsgemäß kündigt er abschließend an, dass er bis zum Ende seiner Amtszeit seine Aufgaben „selbstverständlich mit vollem Einsatz und Verantwortungsbewusstsein fortführen“ wird. Und fügt an: „Ich bin überzeugt, dass die Samtgemeinde Rodenberg auch in Zukunft ihren erfolgreichen Weg fortsetzen wird – mit neuen Ideen, frischen Impulsen und hoffentlich mit einem neuen und starken Zusammenhalt der Akteure.“

Die persönliche Erklärung schließt mit einem großen Dank an die Mitarbeitenden in der Samtgemeindeverwaltung, die das Rückgrat der kommunalen Arbeit seien. „Mit großem Engagement, Kompetenz und Loyalität tragen sie täglich dazu bei, dass unsere Verwaltung zuverlässig funktioniert und die Bürgerinnen und Bürger die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Ohne ihren Einsatz und ihre Professionalität wäre vieles nicht möglich gewesen. Ihnen gebührten mein aufrichtiger Respekt und mein herzlicher Dank.“

Außerdem dankt er den Bürgerinnen und Bürgern, „den zugewandten Ratsmitgliedern, den Vereinen und Initiativen für das Vertrauen und die gemeinsame Arbeit“.


Winfried Gburek
Winfried Gburek
Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt
north