Weltweit ist diese Art des Fotographierens auf dem Vormarsch. Da die Kameras extrem handlich sind, fotografiert Stephan Kaps alles und jeden, wann immer ihn die Situation dazu reizt. „Ich denke in Bildern”, so Kaps. So schießt er Bilder aus der Hüfte heraus, von oben oder unten.
Diese ungewöhnlichen Bilder verschafften ihm ein Ticket nach London. Denn die Flasche aus Kronkorken überzeugte die Jury des Wettbewerbs und er gewann die Teilnahme am Lomographie-Weltkongress in England. Eine Woche lang drehte sich alles um Kameras, Perspektiven und Filme in Workshops und Vorträgen. Auf dem berühmten Trafalgar Square hatten die Organisatoren eine Bilder-Wand aufgebaut. Doch der Bergriff „Wand” beschreibt laut Stephan Kaps das Objekt nicht wirklich. Wie ein kleines Dorf zog sich die gut zwei Meter hohe Wand über den Trafalgar Square. So konnten die Betrachter der unzähligen Fotos aus der ganzen Welt in die Lomo-Welt eintauchen. Gänsehaut habe Stephan Kaps bekommen, als er seine eigenen Bilder in dem großen Kunstwerk wiederfand.
Der Name Stephan Kaps ist in der weltweiten Lomographie-Szene bekannt. „Ich gehöre wohl zu den aktivsten Lomographen”, läßt Kaps durchblicken. Ein japanischer Journalist hat sich für seine Berichterstattung über den Weltkongress den Schaumburger für ein Interview ausgesucht. Vor der großen Bilder-Wand in London stand Stephan Kaps Rede und Antwort. Und auch die Wissenschaft klopfte bei ihm an. Eine italienische Studentin schreibt über Lomographie ihre Abschlussarbeit. Sie nutzte den Weltkongress, um sich die Arbeitsweise von Stephan Kaps genauer erklären zu lassen.
Dabei ist, wie bei jedem Bild eines Lomographen nicht der perfekte Aufbau und die richtige Einstellung, wichtig. Die Einzigartigkeit des Momentes ist entscheidend. Daher werden die Fotos auch kaum bearbeitet. Doch es gibt ein paar Tricks, ungewöhnliche Bilder zu inszenieren. Beispielsweise nutzt Stephan Kaps Diapositiv Filme, die er dann als Negativfilme entwickeln lässt. Dieses Verfahren heißt „Crossen”. Damit die Filme länger halten, langern sie seinem Kühlschrank.
Auch in London hatte Stephan Kaps immer eine Kamera dabei. So entstand eine Reisebericht in Bildern, die London aus einer ganz anderen Perspektive zeigen. Einige Schnappschüsse hat Kaps dem Schaumburger Wochenblatt zur Verfügung gestellt. Denn die Bilder selbst erzählen die Lomo-Philosophie am besten.
Foto: Stephan Kaps
Ob Watson seinen Chef jemals aus der Lomo-Perspektive gesehen hat?