Die Ausschreitungen am Rande der letzten Abi-Fete vor einem Monat haben gezeigt, dass diese Auflagen nicht nur notwendig sind sondern erhöht werden müssen.
Daher setzt die Polizei in Stadthagen auf ein neues Konzept. Sie geht Hand in Hand mit dem Ordnungs- und dem Jugendamt. Deutlich mehr Präsenz nicht nur während sondern auch vor und nach der Party aller drei Stellen sind der Kern des neuen Konzeptes. Tamara Ehrmantraut-Riechers erklärte im gemeinsamen Gespräch, dass bereits bei der Anfahrt der Partygäste verstärkt auf Alkohol und andere Drogen geschaut würde. Personell deutlich verstärkt wird die Polizei die „kritischen Zeiten” der Party angehen. In den frühen Morgenstunden, kurz vor Ende der Veranstaltung sei es immer wieder zu Schlägereien und Straftaten gekommen. Auch die Hundeführer sind für den Einsatz vorgesehen. Axel Bergmann, Pressesprecher der Polizei Stadthagen, verweist für diesen Zeitraum auf eine deutlich niedrigere „Eingreifschwelle” seitens der Polizei.
Nicht nur die Festhalle und der Festplatz gehören zum verstärkten Kontrollgebiet vor und nach der Abi-Fete. Um Sachbeschädigungen künftig zu vermeiden, fahren die Polizisten auch im weiteren Umfeld der Festhalle Streife. Mit dem stärkeren Auftreten von Polizei, Ordnungs- und Jugendamt verweisen die Sprecher gleichzeitig auf die positiven Aspekte der Groß-Partys, wie die Abi-Feten der heimischen Abiturentenjahrgänge. „Wir wollen die Party nicht kaputt machen. Wer feiern will, so das aber auch können,” begründet Ehrmantraut-Riechers das strengere Einsatzkonzept. Bilder, die es auf der letzten Fete vor zwei Wochen gegeben habe, solle es nicht mehr geben. Ein 17-Jähriger war kurz vor Ende der Feier ausgerastet und hatte einen Polizisten verletzt. Friedrich Mensching von der Jugendpflege nennt die Strategie für die kommende Abi-Fete „Hiddenserborn light” und spielt auf die Maßnahmen zum Vatertag an. Massiver Alkoholkonsum unter Jugendlichen sei leider noch immer an der Tagesordnung. Die Jugendpflege wird bei der Abi-Fete Flagge zeigen, will aber auch helfen, „sollte das Kind schon in den Brunnen gefallen sein”, so Mensching.
Die Jugendlichen müssten sich aber im Klaren sein: würden sie durch das Jugendamt nach Hause gebracht, könnten auf die Eltern hohe Kosten zukommen.
Auch das Ordnungsamt hat aus den Ausschweifungen der letzten Fete in der Festhalle Konsequenzen gezogen. So gibt es erstmals die Begrenzung der „Happy Hour”. Durften bisher zwei davon genutzt werden, wird es künftig nur eine geben. Diese muss vor 24 Uhr liegen. „Damit die unter 18-Jährigen beruhigt um Mitternacht nach Hause gehen können,” erklärte Uwe Bartels vom Ordnungsamt diese Einschränkung. Alle drei Institutionen sind an diesem Abend präsent und stehen als Ansprechpartner zu Verfügung. Foto: ih