Joachim Runkel schloss auch in Stadthagen nicht an das gute Wahlergebnis an, dass ihn im Jahr 2003 in den Landtag gebracht hatte. Sein Stimmenanteil sank kräftig von rund 47 Prozent auf 40 Prozent. Heiner Bartling verbesserte die Erststimmenausbeute der SPD leicht von rund 40 Prozent (2003) auf rund 42,5 Prozent. Damit setzte er sich knapp gegen seinen CDU-Kontrahenten durch und sicherte sich das Direktmandat für den Landtag. Mit dieser Entwicklung liegt Stadthagen voll im Trend des gesamten Wahlkreises Schaumburg. Bei den Zweitstimmen behauptete die CDU dagegen in der Kreisstadt einen Vorsprung von drei Prozent gegenüber den Sozialdemokraten. Rund 39 Prozent Zustimmung entfielen auf die CDU, rund 36 Prozent auf die SPD. Dies bedeutete gegenüber der Wahl 2003 einen deutlichen Rückgang für CDU um etwa fünf Prozentpunkte, die SPD gewann minimal hinzu.
Die Linke konnte wie auf Landesebene auch in Stadthagen die Korken knallen lassen. Beim ersten Auftritt bei einer Landtagswahl schaffte die Partei den Sprung auf einen Stimmenanteil von 6,5 Prozent der Zweitstimmen in der Kreisstadt. Der Abstand zu den beiden anderen „kleinen Parteien”, der FDP und den Grünen (beide rund 7 Prozent der Zweitstimmen) ist nur gering. Die Direkt-Kandidatin der Linken Marion Holz holte rund 6 Prozent der Erststimmen in Stadthagen und zog damit deutlich am FDP-Kontrahenten Paul-Egon Mense vorbei. Der Erststimmenanteil der FDP in Stadthagen verringerte sich von etwa 6,4 Prozent auf rund 3,8 Prozent. Geringer fiel der Rückgang des Zweitstimmenanteils aus (2003 : 8,5 Prozent, 2008 : 7,1 Prozent). Ursula Helmhold holte für die Grünen rund 7 Prozent der Erststimmen. Das war etwa ein Prozentpunkt mehr, als die Grünen 2003 für sich verbuchen konnten. Bei den Zweitstimmen hatte die Partei einen minimalen Rückgang zu verzeichnen.
Auch in Stadthagen gaben nach wenig polarisierendem Wahlkampf nur wenige Bürger ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung in der Kreisstadt sackte von rund 67 Prozent in 2003 auf etwa 54,5 Prozent in 2008. Das ist ein Rückgang von rund 13 Prozent. Damit lag Stadthagen sowohl unter dem niedrigen Durchschnitt im Wahlkreis Schaumburg als auch unter dem Landesdurchschnitt (jeweils bei etwa 57 Prozent).