Glücklicherweise hatten zwei Mitarbeiterinnen einer Seniorenwohnanlage in der Teichstraße ein aufmerksames Auge auf ihre Schützlinge und alarmierten die Polizei, nachdem sie bemerkt hatten, auf welche Art und Weise die Werber für Telefon - und Internetverträge die Bewohner zum Unterschreiben gebracht hatten.
Vor Ort wurde dann den Polizeibeamten auch erläutert, wie die beiden jungen Männer dort gearbeitet hatten. Alle Befragten beschrieben die Werber als höchst penetrant, aufdringlich und zum Teil zunehmend aggressiv im Ton. Die in erster Linie alleinstehenden älteren Bewohner hatten teilweise unterschrieben, nur um endlich in Ruhe gelassen zu werden. Die Beamten stellten drei unterschriebene Verträge sicher, nachdem die Unterzeichner an Ort und Stelle erklärt hatten, vom Vertrag zurückzutreten. Das Einbehalten der Verträge erfolgte, um zu verhindern, dass diese Verträge erst nach Ende der 14-tägigen Rücktrittsfrist bei dem Telefonanbieter eingehen. Das ist aus Erfahrung der Polizei eine bekannte Masche, um zu verhindern, dass sich Unterzeichner die Sache zwischenzeitlich überlegen und dann zurücktreten - es wird dann keine Provision gezahlt. Eine weitere Werbergruppe war etwas später in der Kollberger Straße unterwegs. Auch diese wurde überprüft. Axel Bergmann, Experte für Kriminalitätsvorbeugung bei der Stadthäger Polizei, rät dringend davon ab, sich auf sogenannte Haustürgeschäfte einzulassen. Es besteht zwar mittlerweile ein 14-tägiges uneingeschränktes Rücktrittsrecht, dieses wird jedoch von unredlichen Werbern ausgetrickst. Die Polizei warnt erneut davor, keine Fremden die Wohnung betreten zu lassen. In dem geschilderten Fall ist allein schon das Auftreten der Männer ein Grund, sofort die Polizei zu rufen. Leider haben besonders ältere Menschen manchmal Hemmungen, die Polizei mit solchen Dingen zu „belästigen”. Die Polizei ermutigt dazu, sie zu informieren. Für weitere Präventionstipps steht jede Polizeidienststelle zur Verfügung. Informationen sind auch unter www.polizei-beratung.de abrufbar.