Mit der Information, dass die ehemalige Synagoge vom Eigentümer nicht mehr als Lagerfläche benötigt wird, setzte sich ein Prozess in Gang, den Hasso Neumann letztes Jahr „zum Schwingen brachte”, formulierte Bürgermeister Bernd Hellmann und gab einen Überblick über die aktuelle Entwicklung bis hin zum Ratsbeschluss, die ehemalige Synagoge zu einem Gedenk-, Dokumentations- und Lernort sowie Knotenpunkt des Netzwerks der Erinnerung auszugestalten. Er appellierte eindringlich an das bürgerliche Engagement, einen Beitrag - „in welcher Art auch immer” - im Erinnerungsprozess zu leisten.
Symbolisch leistet der siebenarmige Leuchter einen wichtigen Beitrag. Die offizielle Übergabe der Menorah am 9. November an die jüdische Gemeinde soll ihnen bildhaft die Bürgerrechte zurückgeben. Neumann las einen Brief von Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, vor, in dem sie die Menorah als eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums bestätigte. Gern würde sie an der Eröffnungsfeier der Synagoge teilnehmen. Wann die Sanierung abgeschlossen sein wird, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass die Menorah dann ihren Platz in der Synagoge erhalten wird. So nachdenklich, traurig, fröhlich wie die Worte, die an dem Abend fielen, war auch die Begleitmusik: Die Gruppe „The Klezmen” aus Wunstorf drückte mit Violine, Gitarre, Violoncello Melancholie, Trauer und Frohsinn aus, „sprach” durch das Wechselspiel der Instrumente miteinander und beeindruckte mit ihren intensiven und individuellen Melodien sicherlich alle Besucher in der voll besetzten St. Martini-Kirche. Foto: mr