Jeder bringt etwas zum Frühstücksbuffet mit und die Vertreter der 15 beteiligten Organisationen, ihre Freunde und Interessierte verbringen ein paar gesellige Stunden miteinander. Jeder trägt mit seiner kulturellen Prägung zum Gelingen bei. Im März organisierten Seniorenbeirat, Alte Polizei und der Integrationsbeirat der Stadt in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus zum ersten Mal das Frühstück für geladene und nicht geladene Gäste. „Es ist wichtig sich Zeit zu nehmen und miteinander zu reden”, so der Intergrationsbeiratsvorsitzende Jürgen Lingner, „das gab es früher schonmal und wir haben die Idee aufgrund der positiven Resonanz übernommen”. Teilnehmerin Martina v. der Osten findet die integrativen Bemühungen in Stadthagen wichtig und beteiligt sich aktiv daran: „In den letzten 20 Jahren haben insbesondere türkische Familien eine gute Integration erfahren.” Sie selbst beschäftigt sich schon lange mit Integrationsarbeit und gibt an der Volkshochschule Alphabetisierungskurse für ausländische Frauen. Ehrenamtlich bietet sie für Kinder mit Migrationshintergrund und schwächere deutsche Schüler zweimal wöchentlich, am Dienstag und Donnerstag, eine kostenlose Hausaufgabenhilfe an. „Man kann für viele Familien wirklich was tun”, so v. der Osten. Auch die jüngste Generation hält viel von Veranstaltungen. Stadthägerin Maide Yabas (13) findet es interessant neue Leute kennenzulernen. Ihr Vater ist Mitglied im Intergrationsbeirat und bringt sich in das Stadtgeschehehn mit ein. Auch Meltem Akcay war zum ersten Mal mit dabei. Sie hatte durch ihre Mutter von dem Termin erfahren: „Meine Mutter ist im türkischen Kulturverein und hat in der Moschee davon gehört.” Das zeigt wie sehr sich alle kulturellen Vereinigungen um ein Miteinander bemühen. Für nette Abwechslung zwischendurch sorgte ein Quiz, das aus Fragen der offiziellen Integrationstests zusammengestellt wurde und gebürtige Deutsche und Migrantenfamilien gleichermaßen vor eine Herausforderung stellte. Die Siegergruppe wurde mit einer Medaille ausgezeichnet. Für Kinder wurde ein eigenes Programm gestaltet: Mit selbstgemachten Nasenduschen und Knalltütenbasteln haben drei Betreuer für Unterhaltung gesorgt. Integration ist in Stadthagen keine notwendige Maßnahme, Kommunikation ist politisch gewollt „Das sieht man am Integrationsbeirat, der sich zu gleichen Teilen aus deutschen und ausländischen Vereinen zusammensetzt”, bestätigte Stefan Hagenberg, Mitorganisator von der katholischen Sankt-Joseph-Gemeinde Stadthagen. Foto: nb