Viele Stadthäger füllten den Saal bis auf den letzten Platz und bewiesen großes Interesse an der Thematik. Primor hält nach eigener Auffassung den Frieden im Nahen Osten für durchführbar, was sich an etlichen geschlossenen Verträgen in der Vergangenheit bereits gezeigt habe.
Diese seien an drei konkrete Bedingungen geknüpft, die die Grundvoraussetzungen für einen Friedensprozess schaffen würden, da die Mehrheit der Palästinenser und Israelis dem zustimmen. Jerusalem müsse zwischen den zwei Glaubensgemeinschaften barrierefrei aufgeteilt werden, palästinensische Flüchtlinge sollten in einem eigenen Staat leben können anstatt nach Israel zurückzukehren und die israelische Besatzung müsse ein Ende haben. Andere Landsleute hielten den Frieden für nicht durchführbar, da eine Absicherung fehle. Zwar sehe man den Palästinenserführer Mahmud Abbas als ebenbürtiges Verhandlungsmitglied mit friedensgerichtetem Ansinnen, doch auch er könne nicht die absolute Sicherheit gewährleisten, die für einen Abzug aus dem Westjordanland unabdingbar wäre. Sicherheit könne nach Meinung Primors lediglich eine internationale muslimische Truppe gewährleisten, die die israelischen Besatzer ablöse.
Eine wichtige Rolle könne in der Zukunft auch die politische Linie des neuen Präsidenten der USA Barack Obama spielen. Sollte sich eine gute Beziehung zu Syrien entwickeln werde das über kurz oder Lang auch zu verbesserten Beziehungen zwischen Israel und Syrien führen. Eine Entwicklung die sich auch auf die umliegenden Staaten positiv auswirken könne.
„Ich halte es für gut mit jedem zu reden, der zureden bereit ist”, lautete das Fazit des ehemaligen Botschafters.Foto: nb