Begrüßt wurde neben der Journalistin Lea Rosh auch der Vorsitzende des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, Michael Fürst. Darüber hinaus ein sehr sachkundiges Publikum aus Buchhändlern, Vertretern des jüdischen Museums in Berlin, Historikern und auch etlichen Exil-Schaumburgern, wie Dr. Eberhard Zeruhn oder Ute Bernhardt. Der Geschäftsführer der Stiftung Dr. Ulrich Baumann würdigte die Publikation als Meilenstein in der Erforschung der lange vernachlässigten Geschichte des Deutschen Landjudentums. Die Machart des Buches habe für ihn Vorbild- und Beispielfunktion für weitere Veröffentlichungen. Mit dem Berliner Filmklassiker „Alraune”, der 1928 herauskam und dessen Produzent der gebürtige Obernkirchener Jude Siegfried Schönfeld war, hatte Rolf-Bernd de Groot sofort das Thema angeschnitten und einen Weg gefunden, die Zuhörer in Berlin abzuholen und in die Schaumburger Provinz zu entführen.
Dr. Günter Schlusche stellte das Schaumburger Projekt „Wege zur Erinnerung vor” und verwies noch einmal auf architektonische Sachzeugnisse jüdischen Lebens in Schaumburg, nämlich die jüdischen Friedhöfe, auf die zerstörte Synagoge in Obernkirchen und das Baudenkmal der Stadthäger Synagoge, die künftig eine wichtige Funktion in der Vermittlung von Erinnerung spielen soll. Der anschließende Empfang mit freier Sicht auf das nächtliche Berlin war ein angenehmer Rahmen für Gespräche und neugierige Blicke in die vorgestellten Publikationen „Wege zur Erinnerung” und „Jüdisches Leben in der Provinz”. Das Ergebnis des abends: ein leergekaufter Büchertisch und sicherlich eine differenziertere Wahrnehmung Schaumburgs in der Hauptstadt. Foto: privat