Dabei schafften sein Dialekt und Witz sofort Sympathie, sodass der Vortrag „Rosen und Clematis” zwischendrin Lacher und Schenkelklopfer beinhaltete. Körber wusste schnell, was die „Gadden-Herzaich-Loit” in Schaumburg interessierte. Schöne Strukturen, volles Laub und prächtige Blüten.
Clematis wachsen in viele Gärten, doch einige Gartenfreunde stehen auf Kriegsfuß mit dem Gewächs. Wenig Laub im unteren Bereich und der Pilzbefall durch die Welke
Drei Kernpunkte gab er den Besuchern mit: Viticellas, runter schneiden, Reinwachsen lassen.
Das Gelingen einer Clematis hänge weniger vom grünen Daumen als von der Sorte ab, so Körber. Die Clematis Viticella und ihre Kinder gilt als robuste Alternative zu den Hybriden. Das Erscheinungsbild der Blüte zieht sich von kleinen Glöckchen über Fünf-Mark-Stück-Größe bis hin zu zehn Zentimeter großen Einzelblüten.
Um die Blütenpracht im Sommer zu genießen sei ein radikaler Rückschnitt notwendig. „Sagen sie es ihrem Mann und schauen sie net hin,” empfahl Körber empfindlichen Gartengemütern. Anhand einiger Dias zeigte er dann imposante Clematis, die jedes Frühjahr stark herunter geschnitten würden.
Eine Pflanze brauche einige Jahre, um die Masse an Blüten zu entwickeln. „Aber ich hab meine 100 Kilo auch nicht auf einmal auf die Rippen bekommen.” Körber warb zuletzt dafür, die Clematis mit verschiedenen Pflanzen im Garten zu kombinieren. Violette Clematis und rosa Kletterrosen, weiße Clematis und rote Rosen, blaue Clematis im Korkenzieher. Sogar in Nadelgehölzen könne die Clematis einen Partner finden. „Das muss man mögen.”
Eines verriet Körber erst zum Schluss. Diese Pflanzen machen süchtig. Irgendwann komme der Moment, an dem die Leute sagen: „Ich weiß zwar nicht wohin, aber ich hab sie”. Sicher werden nach diesem Vortrag Clematis in die Schaumburger Gärten Einzug halten. Und die Besucher in der nächsten Saison bereits begeistern. Foto: ih