Auf der konstituierenden Sitzung des Vorstandes im Kreishaus in Stadthagen hatte die Erste Kreisrätin Eva Burdorf zuvor mitgeteilt, dass es für die vier Gesamtschulen in Stadthagen, Obernkirchen, Helpsen und Rodenberg 730 Anmeldungen für 547 freie Plätze gegeben hat. Die größten Überhänge bei den Anmeldungen hatte es in Stadthagen und Rodenberg gegeben. „183 neuerliche Ablehnungen sind eine deutliche Aufforderung, mehr Gesamtschulplätze in Schaumburg zur Verfügung zu stellen”, meinte Becker. Klaus Wißmann, Vorsitzender der SPD-Fraktion in Rinteln, ist überzeugt, „dass sich mehr Rintelner für eine IGS in Rinteln anmelden werden als zuvor für den Standort Obernkirchen”.
Der SPD-Vorstand ist sich bewusst, dass existierenden Schulen „nicht das Wasser abgegraben werden darf”. Wenn die CDU/FDP-Landesregierung nicht als Verhinderungsstrategie die Fünfzügigkeit vorgeschrieben hätte, wären fünf vierzügige IGS in Schaumburg möglich gewesen und die aktuellen Probleme kleiner. Aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen glauben die Sozialdemokraten nicht, dass die Fünfzügigkeit auf Dauer bestehen bleiben wird, sodass die pädagogischen und finanziellen Nachteile dieser Organisationsform ohnehin bald ad acta gelegt werden können.
„Die Landkreisverwaltung hat diese missliche Situation, in der erneut Kinder abgewiesen werden müssen und der Elternwille unberücksichtigt bleibt, nicht zu vertreten”, machte Becker deutlich. Verantwortlich dafür sei ausschließlich die „starre ideologisch-geprägte Haltung der CDU/FDP-Landesregierung”, die mit „unpraktikablen Genehmigungshürden und überbordendem Bürokratismus” die Errichtung von Gesamtschulen nach wie vor zu verhindern sucht. Bei einem Wegfall des Fünfzügigkeitsgebotes gebe es für den Landkreis, so Becker, deutlich geringere Kosten für Baumaßnahmen und Schülertransporte.
Die SPD Schaumburg will konstruktiv mit der unbefriedigenden Situation umgehen. Da die Errichtung von Gesamtschulen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben der CDU-geführten Landesregierung nur auf der Grundlage von Elternbefragungen möglich ist, sollen die zwei weiteren Gesamtschulen in Rinteln und Lindhorst auf der Grundlage entsprechender Befragungen angestrebt werden. Foto: pr