„Schaumburg macht Ernst” und alle machen mit. Ungefähr so lässt sich das Konzept der „Fürstentour” beschreiben, die innerhalb des soziokulturellen Projektes „Schaumburger Friede” anlässlich des 900. Geburtstages ds Kreises stattfinden soll. Zehn Tage reist der künstlerische Leiter Peter Kaempfe als historischer Fürst Ernst zu Holstein-Schaumburg im August durch die Lande und stellt sich dabei Land und Leuten der Moderne. Unter Trägerschaft der Schaumburger Landschaft stellten die Verantwortlichen im Kreiskulturausschuss neuste Planungsergebnisse vor. Im gesamten Kreisgebiet beteiligen sich Städte und Gemeinden mit Spielideen und Veranstaltungen an der zehntägigen Feier. In Stadthagen, Rinteln, Rodenberg, Obernkirchen und Bückeburg hält der Adelige sogar Gerichtstag und entscheidet dabei etwa über die abendliche Nutzung der städtischen Fußgängerzone oder geht auf die Hexenverfolgung ein. Startpunkt seiner Reise sind Steinhude und die umliegende Seeprovinz, nach Ausflügen in kreisfremde Gebiete wird er in Bückeburg verabschiedet. Das Zusatzprojekt „Ab in die Mitte”, eine Entwicklung des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zur Innenstadtbelebung, ermöglicht jedoch noch weitaus mehr. Vorbereitender Städteputz und fürstlicher Empfang sind zum Teil aus diesen Fördermitteln finanzierbar. Im Zuge der Jubiläumsfeierlichkeiten soll Schaumburg zudem eine eigene Währung enthalten, in Form von Gutscheinen. Der „Schaumburg-Fünfer” soll als gemeinsames Zahlungsmittel die Identität der Region hervorheben. Ein „Städtebund” zwischen Bückeburg, Rinteln, Obernkirchen und Stadthagen krönt die Gemeinschaftsbestrebungen. Ein weiteres Projekt ist mit „Spur der Steine” zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Träger des Zweigprojektes ist die Kreisstadt. Zur Umsetzung des „Schaumburger Friede” stehen laut Kreisverwaltung knapp 200.000 Euro zur Verfügung, 50.000 Euro stammen aus dem Kreishaushalt, der Rest sind Fördergelder aus Stiftungen und Sponsoring. Das Besondere an dieser Idee ist aus Sicht des Organisationsteams die Lebendigkeit und die Einbeziehung des gesamten Landkreises. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier betonte, man habe sich ganz bewusst gegen eine klassische Jubiläumsfeier mit geladenen Gästen entschieden. Er sehe in diesem Projekt einen bleibenden Wert. Die Entscheidung zugunsten des Fürsten Ernst als geschichtlicher Repräsentant sei aufgrund seiner Reputation als Förderer von Bildung und Kultur gefallen. „Er hat viele Spuren hinterlassen, nicht nur in der Kunst, auch in Gesetzeswerken”, so Sigmund Graf Adelmann von der Schaumburger Landschaft. Das geplante Historien-Spektakel konnte bereits überregional Aufmerksamkeit erregen. Interessierte finden auf www.schaumburgerfriede.de weitere Informationen. Städte und Kommunen, die sich noch mit einer Aktions-Idee einbringen wollen, können mit dem organisatorischen Leiter Ralf Mahnert unter mahnert@schaumburgerfriede.de Kontakt aufnehmen. Foto: nb
Entführen die Schaumburger auf die Pfade 900-jähriger Geschichte: Organisator Ralf Mahnert (v.li.), Heinz-Gerhard Schöttelndreier, Sigmund Graf Adelmann und Ausschussvorsitzender Friedel Pörtner.