Dennoch gibt es einige Teilbereiche, in denen die Polizei Stadthagen gestiegene Fallzahlen beobachtet. Während die Einbruchdiebstähle in Wohnungen stark rückläufig sind, nehmen schwere Diebstähle aus Gewerbebetrieben zu. 99 Mal stiegen Täter im vergangenen Jahr in Firmenräume ein. Um die 20 Straftaten gingen dabei auf das Konto eines Mannes. Er hatte Anfang des Jahres diverse Frisörgeschäfte geknackt und die Trinkgeldkassen mitgehen lassen. Die Polizei konnte ihn bei dem Versuch, in ein Farbengeschäft einzusteigen, stellen. Dort hatte er es auf eine Spendendose abgesehen.
Noch immer sehr beliebt sind bei Langfingern Navigationsgeräte aus Pkw. Bei den Einbrüchen in Kraftfahrzeuge bleiben die Autoradios zumeist im Fahrzeug. Offen im Fahrzeug liegenden Wertgegenstände wie Handtaschen oder Laptops sind quasi eine Einladung an die Diebe. Mit 86 Taten liegt dieser Wert deutlich über den Zahlen des Vorjahres.
Einen massiven Anstieg verzeichnet die Polizei Stadthagen im Bereich des Fahrraddiebstahls. Vor drei Jahren wurden 160, vor zwei Jahren 171 und im vergangenen Jahr gleich 200 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Paradox erscheint dabei die Aufklärungsquote der Polizei. Bei den unverschlossen abgestellten Fahrrädern konnten die Beamten 20 Prozent der Fälle lösen. Bei den viel schwerer zugänglichen abgeschlossenen Fahrrädern hingegen liegt die Aufklärungsquote nur bei sieben Prozent. Michael Panitz stellt die These auf, dass es sich in einigen Fällen um Versicherungsbetrug handeln könnte. Denn nur bei schwerem Diebstahl, also abgeschlossenen Fahrrädern, zahlt die Versicherung den Schaden. Die Stadthäger Beamten wollen versuchen, den steigenden Zahlen zu begegnen, indem sie verstärkt Fahrradkontrollen durchführen. Foto: ih