Landschaftlich wunderschön eingebunden wurde dieser Tage im Auetal in der Feldmark zwischen Hattendorf und Langenfeld der erste „Acker der Vielfalt” in Niedersachsen eingeweiht. In der kleinen Feierstunde unter Teilnahme zahlreicher Politik-, Behörden- und Verbandsvertretern unterstrichen der Projektleiter Dr. Thomas van Elsen von der Universität Kassel-Witzenhausen, Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen und Umweltdezernentin beim Landkreis Schaumburg, Ursula Müller-Kraatz, die regionale, landesweite und sogar bundesweite Bedeutung für den langfristigen Schutz von Ackerwildkräutern und Artenvielfalt in der heimischen Kulturlandschaft. Auetals Bürgermeister Thomas Priemer sprach von einem Juwel, das zu erhalten von großer Bedeutung sei. Die Gemeinde Auetal ist Eigentümerin des Grundstückes, das viele Jahre als Brachland nicht genutzt wurde. Bis 2007 wurde es als „Brennplatz” und Pflanzendeponie „missbraucht”. In den Jahren zwischen 1983 und 1992 war der Schutzacker bei Hattendorf schon einmal ein Feldflorareservat, geriet dann aber in Vergessenheit. Seitdem der NABU und der Landwirt Albert Haake von Gut Oelbergen den Acker wieder bewirtschaften, lassen sich zahlreiche Pflanzen nachweisen, die als schützenswerte Pflanzen auf der roten Liste stehen, als verschollen galten oder sehr selten vorkommen. Das Projekt: „100 Äcker für die Vielfalt” zielt auf die Errichtung eines bundesweiten Schutzgebiet-Netzes für Ackerwildkräuter. Mit dem Projekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, besteht die Chance, dem Schwund der Ackerwildkräuter von Schutzflächen langfristig zu begegnen. Während der Feierstunde wurde eine Tafel eingeweiht, auf der das Projekt vorgestellt wird. Wanderer sollen durch Hinweisschilder den Weg zum Schutzacker finden, der in den Sommermonaten seine blühende Vielfalt zeigt. Wer schon jetzt den Schutzacker betrachten möchte, findet den Weg zwischen Hattendorf nach Langenfeld zirka 100 Meter hinter dem Abzweig „Die Lust”. Nach weiteren 600 Metern steht man vor dem neuen Schild mit den Informationen. Foto: tt