„Zum derzeitigen Zeitpunkt ist es nicht nötig, betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen,” sagte Christian von der Becke. Vor allem am Standort Rinteln wird sich aber dennoch ab der kommenden Woche eine Menge ändern. Durch die Reorganisation der Strukturen und Abläufe sei es möglich, Personal einzusparen. Bei allem Kostendruck solle das Leistungsspektrum in Rinteln erhalten bleiben. Alles, was derzeit in Rinteln dran ist, könne auf einer Ebene abgewickelt werden. Das heißt ganz konkret: Die dritte Etage wird geräumt. Nächste Woche beginnt der Umzug im Haus. Dadurch lasse sich das Wissen des Personals konzentrieren. Alle Mitarbeiter, die in Rinteln dann nicht mehr gebraucht werden, fahren nach Stadthagen. Laufen befristete Verträge aus, werden die Stellen mit vorhandenem Personal besetzt. Die Versetzung der Rintelner Kollegen nach Stadthagen und die natürliche Fluktuation sollen ausreichen, um die angestrebten Kostensenkung zu erreichen. Für die schnelle Nachnutzung der dritte Etage in Rinteln gibt es bereits Gespräche mit der Burghofklinik, so von der Becke.
Das Labor gehört zu einem von drei „mitarbeitergetriebenen Projekten”. Die Kollegen selbst entscheiden, wie die Einsparungsvorgaben erfüllt werden. Um diesen Prozess zu beschleunigen, setzt die Klinikleitung auf einen externen Berater. Ein Laborarzt gibt Hilfestellungen beispielsweise beim Aufbau des Notfalllabors in Rinteln. Das Labor des Kinikums wird bis zum Neubau in Stadthagen zentralisiert. Die ursprünglichen Planungen sahen vor, das Labor wie die Küche und die Reinigung auszulagern. Die Küche, zweites mitarbeitergetriebenes Projekt, arbeitet nach Reorganisation der Abläufe bereits kostengünstiger. Eine Auslagerung hätte höhere Einsparungen ergeben, so von der Becke. „Wir halten unsere Zusage an die Arbeitnehmer, möglichst sozialverträglich vorzugehen.” Die Bereiche würden nicht jetzt ausgegliedert, wenn aus eigener Kraft Kosten erheblich gesenkt werden könnten.
Ein Blick zurück zeigt bereits heute einen deutlich schlankeren Personalbestand. 70 Vollzeitstellen seien in Rinteln seit Ende 2008 abgebaut worden, so von der Becke. „Das ging relativ schmerzarm. Davon hat kaum jemand etwas mitbekommen.” Die nächste Wegmarke setzt von der Becke Ende September. Dann wird erneut geschaut, ob die neuen Strukturen sich finanziell bewähren. Foto: ih