Ein Fürst ist pünktlich. Immer. Entgegen des Eindrucks der Bürger und Vereine hat sich ihr Landesoberhaupt am Freitag letzter Woche bei seiner Ankunft in der Kreisstadt doch nicht verspätet. Grund für die scheinbare Zeitverschiebung waren gegenläufige Zeitpläne. Während der Fürstentross sich strikt an den vorgegebenen Zeiten im offiziellen Programmheft zum „Schaumburger Friede” orientiert hat, haben die Menschen in Stadthagen unwissentlich ihr eigenes Süppchen gekocht. Das Programm zur Weserrenaissance hatte die Ankunft von Ernst zu Holstein-Schaumburg für 17.25 Uhr angekündigt. Mit Spannung erwarteten denn auch die Teilnehmer des Stadtumzuges die Einfahrt der Kutschen und standen in der Niedernstraße Spalier. Wer davon allerdings noch nichts wusste, war das Oberhaupt selbst. Das Gefolge befand sich um kurz nach sechs Uhr gerade auf seinem geplanten Zwischenstopp bei Möbel Heinrich, als ein Anruf einging. Nachdem durchgedrungen war, dass auf der Zufahrt zum Marktplatz mehrere hundert Menschen auf den Fürsten warten, wurde kurzerhand die geplante Route zum Schloss geändert, so Projektleiter Ralpf Mahnert. Gegen 18.15 Uhr traf der Adelsherr dann doch ein und konnte sein Volk zumindest im Vorbeifahren begrüßen. Für mehr blieb ihm keine Zeit, denn die Präsenz Ihrer Durchlaucht war zum Gerichtstag gefragt. Offensichtlich also alles ein Fehler, der sich irgendwo in die Organisation eingeschlichen hat. Die meisten der Wartenden haben es zumindest locker genommen, sich ihre gute Laune nicht verderben lassen und die Zeit für ein nettes Miteinander genutzt. Immerhin musste sich an diesem Tag niemand nassregnen lassen.