Grundlage für die positive Entwicklung der Bürgerstiftung ist laut Meyer die engagierte Arbeit des Vorstands. Man habe aber langsam die Grenze dessen erreicht, was man ehrenamtlich noch leisten kann. Meyer dankte dem ehemaligen Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier dafür, dass er von Anfang an dafür eingetreten ist, „im Landkreis Schaumburg eine kreisweite Bürgerstiftung zu gründen, die als leistungsfähige Einrichtung ihre Ziele im gesamten Einzugsgebiet kraftvoll und wirksam verfolgen kann”.
Im November 2004 hat man mit einem Stiftungskapital der 101 Gründungsstifter in Höhe von knapp 243.000 Euro angefangen. „Im vergangenen Jahr konnte das Stiftungskapital von rund 446.000 auf 451.000 Euro erhöht werden”, konnte der Vorstandsvorsitzende Hermann Stoevesandt erfreut feststellen. Zusammen mit der Harste-Lange-Stiftung, der Christel-Schwarz-Stiftung und einer weiteren Rintelner Treuhandstiftung verfüge man über ein Stiftungskapital von annähernd 2,5 Millionen Euro. In der Rangliste der 235 Bürgerstiftungen in Deutschland nimmt die Bürgerstiftung Schaumburg damit einen vorderen Platz ein.
Schatzmeister Gebhard Hitzemann erläuterte den Geschäftsbericht und musste feststellen, dass durch die Finanzkrise die Zinseinnahmen gesunken sind. Eine willkommene Einnahmequelle sei auch im Jahr 2010 das Bürgermahl gewesen. „Unsere Gesellschaft lebt vom Miteinander der öffentlichen Hand mit dem privaten Engagement”, sagte Landrat Jörg Farr in seinem Grußwort. Die Bürgerstiftung Schaumburg habe den richtigen Ansatz, dort zu helfen, wo Staat und Kommunen nicht in der Lage seien, sich den gesellschaftlichen Problemen zu widmen. Der Landkreis werde die Bürgerstiftung weiterhin unterstützen.
In 2010 hat die Bürgerstiftung Schaumburg insgesamt 45 Projekte mit Fördermitteln in Höhe von rund 63.000 Euro unterstützt. Etwa 40.000 Euro sind an Vereine geflossen. Als größtes eigenes Projekt bezeichnete Stoevesandt die „Leselust Schaumburg”. Janine Marquardt begleitet dieses Projekt. Ziel sei es, so Marquardt, die Lesekompetenz der Kinder zu erhöhen und die Lehrer in den Grundschulen zu entlasten. 64 Lesepaten haben sich im Landkreis an 13 Grundschulen und 18 Kindergärten engagiert und lesen einmal in der Woche vor. „Der Bedarf ist groß, es fehlen etwa 120 Paten”, erläuterte Marquardt. Eva von Löbbecke-Lauenroth stellte das Projekt „Kognitive Meisterlehre” vor. Kinder und Erzieher/innen sollen im pädagogischen Alltag die Naturwissenschaften entdecken, „damit die Kinder die Umwelt, in der sie leben, besser verstehen”.
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