Aus den Reihen ihrer jeweiligen Fraktion wurden Dieter Wilharm-Lohmann (CDU) und Gudrun Vauth (SPD) zur Wahl als Ortsbürgermeister/in vorgeschlagen. Eva-Ute Tessendorf-Schierhorn (Grüne) beantragte beim Wahlleiter Friedhelm Winkelhake eine geheime Abstimmung. Wilharm-Lohmann hat sich mit 4:3 Stimmen durchgesetzt und ist damit neuer Ortsbürgermeister. Wilharm-Lohmann, der auch das Amt des Ortsbeauftragten übernimmt, schlug Vauth als seine Stellvertreterin vor, die auch einstimmig gewählt wurde. „Es ist mir eine Ehre, dieses Amt auszufüllen”, sagte Wilharm-Lohmann, wünscht sich eine gute Zusammenarbeit im Rat und glaubt, dass gemeinsam eine Menge zu erreichen ist. „Ich bin stolz auf die 40 Prozent, ein Ergebnis, dass die SPD noch nie erreicht hat”, sagte Vauth und betont, dass sie sich auf die Zusammenarbeit im Rat freut.
Eva-Ute Tessendorf-Schierhorn (Grüne), die vor der Wahl für eine geheime Abstimmung gesorgt hatte, offenbarte nach der Wahl, dass sie als „Zünglein an der Waage” Wilharm-Lohmann gewählt hat. „Ich hätte gern eine Frau an der Spitze gesehen”, erklärte sie und sorgte für Verwunderung bei den Zuhörern, nachdem sie dies gerade wenige Minuten zuvor verhindert hatte. „Gudrun und ich werden Dir ordentlich einheizen”, sagte sie dann noch in Richtung Wilharm-Lohmann und sorgte bei den zahlreichen Besuchern für eine Mischung aus Heiterkeit und Unverständnis. Einige Beobachter meinten nach der Sitzung an der Theke, ob Tessendorf-Schierhorn vielleicht an sich selbst gedacht habe, als von der „Frau an der Spitze” die Rede war. 35 Stimmen seien allerdings eher ein schwaches Argument. „Ich glaube und hoffe es nicht, dass das Abstimmungsverhalten Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit den Grünen im Stadtrat hat”, sagte auf Nachfrage der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd Insinger. „Keine Jubelschreie, dafür ein wenig Skepsis” habe die Entscheidung ausgelöst.
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