Die rot-grüne Gruppe begrüßt, dass der Bürgermeister die Tradition der Infoveranstaltung zu stadtpolitischen Themen beibehält. Allerdings schafft Information nach Ansicht von SPD und Grünen nur die Basis für eine wirksame Bürgerbeteiligung und darf nicht darauf reduziert werden. Bei einer gelungen Bürgerbeteiligung müssen aus Sicht von SPD und Grünen Wege gefunden werden, wie alle Bürger aus allen Schichten beteiligt werden. Ausschließlich Informationsveranstaltungen, die jeweils eine bestimmte Klientel ansprechen oder internetbasierte Umfragen mit ausschließlich „Ja/Nein-Antworten” sind nach rot-grün hierfür nicht geeignet. Hier erwartet die SPD/Grünen-Gruppe mehr Initiative von der Verwaltung.
Die Gruppe ist der festen Überzeugung, dass Bürgerbeteiligung als dynamischer Prozess mit klaren Rahmenbedingungen verstanden werden muss. SPD und Grüne sehen Bürgerbeteiligungsmaßnahmen dabei nicht als Ersatz für Entscheidungen des Rates an. Der Rat behält seine Entscheidungskompetenz. Aus Sicht von rot-grün liegt in einer verstärkten Bürgerbeteiligung die große Chance, die Erfahrungen und Kompetenzen der Bürger stärker im Vorfeld von politischen Entscheidungen zu nutzen. Zahlreiche Beispiele aus anderen Kommunen wie Viernheim, Heidelberg oder Leipzig würden zeigen, dass die Instrumentarien einer professionellen Bürgerbeteiligung viele Möglichkeiten böten, die Kompetenz der Bürger in politische Entscheidungen einfließen zu lassen. Allerdings gebe es Bürgerbeteiligungsprozesse nicht zum Nulltarif. Deshalb fordert die Gruppe die 30000 Euro für den Aufbau von konzeptionellen Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten wieder als Haushaltsposten für 2015 aufzunehmen.
Da der neue Bürgermeister die Bürgerbeteiligung als ein klares Wahlziel formuliert habe, hofft die Gruppe, dass er dieses wichtige demokratiebelebende Element nicht nur auf die unterste Stufe stellt, sondern einen Prozess unterstützt, der Mandatsträger und Bürger ernst nimmt, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.