Jetzt zogen Vorsitzender Klaus-Henning Lemme und Geschäftsführerin Lu Seegers vor Mitgliedern und Delegierten in einem Sitzungsraum des Lauenauer Gewerbeparks Bilanz. Der Tagungsort war bewusst gewählt worden: Im Anschluss an die Regularien lud der Flecken Lauenau zu einem Empfang in der von ihm betreuten Josef-Hauke-Ausstellung ein. Lemme ging vor allem auf die in der jüngsten Vergangenheit wiederholt diskutierte Zukunft der so genannten Kohlenkirche ein. Für das Bergewerksrelikt am Stadthäger Georgschacht, das seit über 30 Jahren dem Verfall preisgegeben ist, könnte sich doch noch eine Lösung finden. Wie berichtet, sahen sich Stadt und Landkreis aus finanziellen Gründen außer Stande, das Industriedenkmal, das Büros und Waschkaue umfasste, zu erhalten. Die Landschaft will einen anderen Weg gehen. Nach dem „Konzept Gedächtniskirche in Berlin” könnten zumindest Gebäudeteile gerettet werden. „Es werden jedoch keine Museums- oder Gesellschaftsräume geschaffen”, machte Lemme deutlich. Nach seinen Worten lägen bereits erste finanzielle Zusagen vor: „Wir glauben, auf einem sehr guten Weg zu sein.” Deutliche Kritik übte er an jüngst verbreitete Informationen, ein Investor wolle das Stadthäger Schloss übernehmen und es anderweitig nutzen. „Wir müssen doch froh sein, dass das Land Eigentümer ist und hier das Finanzamt untergebracht hat”, führte der ehemalige Oberkreisdirektor und Finanzstaatssekretär aus. Sollte die Behörde ausziehen oder mit einem anderen Finanzamt zusammengelegt werden, würden zahlreiche Arbeitsplätze vor Ort entfallen. Davon sei Stadthagen doch genug betroffen. Wenn dann noch eine Investoren-GmbH pleite gehe, falle das Schloss gar auf Stadt oder Kreis zurück – die beide das Objekt nicht tragen könnten. Wiederum ein Höhepunkt sei im vergangenen Jahr der „Tag des offenen Denkmals” mit 33 Objekten im Raum Lindhorst und Stadthagen gewesen, führte Lemme aus. Als weitere Besonderheiten zählte er Fachtagung und Musiktheater zum Thema „1968” und Bückeburgs Internationale Musikakademie für Solisten (IMAS) auf. Sprecher der Arbeitsgruppen schilderten ihre Aktivitäten. Renate Gewers hatte sogar vier Trachtenträgerinnen mitgebracht und erläuterte die Unterschiede ihrer Kleidung. Katharina Kunzendorf warb mit der Geige für das bevorstehende Konzert zum 25-jährigen Bestehen des Schaumburger Sinfonieorchesters, das über 60 Mitwirkende gestalten wollen. Der Historiker Frank Werner berichtete über ein in Vorbereitung befindliches Buch zur Schaumburgs Geschichte am Beispiel von 50 Objekten. Theodor Vollmer berichtete über ein weiteres Stipendium, das eine Hamburger Kunststudentin im Schaumburger Land arbeiten lässt. In 2018 verfügte die Landschaft über die Rekordsumme von rund 550.000 Euro. 2019 werden es nach jetzigem Stand knapp 540.000 Euro sein. Doch Seegers erwartet durch Spenden und andere Zuwendungen weitere Einnahmen, die der kulturellen Vielfalt der Region zugute kommen können. Foto: al