Seit einer Woche hat das Rintelner Weserangerbad wieder seine Pforten geöffnet. Die ersten Badegäste genießen das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken, den Sprungturm, die Rutsche sowie die Liegewiese mit Spielplatz und Volleyballfeld. Das Team der Bäderbetriebe Rinteln GmbH sorgt täglich für Sicherheit und Ordnung. Doch der Beruf des Schwimmmeisters umfasst weit mehr als die Badeaufsicht. Zum „Tag des Schwimmmeisters“ am 22. Mai haben nun Stefan Lehmann und Sascha Rose, beide Meister für Bäderbetriebe in Rinteln, auf die Vielseitigkeit ihres Berufs aufmerksam gemacht.
Deutschlandweit fehlen derzeit rund 3.000 Fachangestellte für Bäderbetriebe. Stefan Lehmann sieht einen Grund für den Fachkräftemangel in der geringen Bekanntheit der Ausbildung. „Viele wissen nicht, dass unser Beruf sportliche, soziale und technische Aspekte vereint“, erklärt Sascha Rose. In Rinteln gibt es noch eine freie Ausbildungsstelle für das kommende Ausbildungsjahr im August.
Im Winter betreuen die Bäderbetriebe das Hallenbad Steinbergen, ab 2026 auch das sanierte Rintelner Hallenbad, und im Sommer das Weserangerbad. „Langweilig wird es nie“, betont Sascha Rose.
Die Fachangestellten kümmern sich um die Badeaufsicht, die Technik, die Grünpflege und die Instandhaltung der Anlage. Auch die Desinfektion der Schwimmbecken gehört zu ihren Aufgaben.
Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist das Schwimmtraining. „Wasseraffinität ist natürlich wichtig“, sagt Stefan Lehmann, der seit 1994 im Beruf ist. Auch Erste-Hilfe-Schulungen sind Teil der Ausbildung. „Kleinere Verletzungen kommen im Sommer häufig vor, aber wir sind gut vorbereitet“, ergänzt Sascha Rose. Neben der Wasserrettung sind soziale Kompetenzen gefragt. „Wir sind erste Ansprechpartner und müssen auch mal für Ordnung sorgen“, erklärt Stefan Lehmann. Der persönliche Umgang mit den Badegästen und das Unterrichten von Schwimmkursen bereiten ihm große Freude.
Abseits des Trubels stehen handwerkliche Aufgaben an. „Wir nehmen täglich Wasserproben und prüfen die Technik“, berichtet Sascha Rose. Naturwissenschaftliches Interesse ist von Vorteil, um die technischen Ausbildungsinhalte zu verstehen.
Interessierte können sich bei den Bäderbetrieben in Rinteln für ein Praktikum bewerben. „So bekommt man den besten Eindruck davon, was es heißt, im Hallen- und Freibad zu arbeiten“, ermuntert Stefan Lehmann.