Rinteln präsentiert sich im Heimat-Check als Stadt mit vielseitiger Lebensqualität, deutlichen Stärken bei Vereinen und Freizeitmöglichkeiten, aber auch mit klaren Herausforderungen in den Bereichen Verkehr, Digitalisierung und Sauberkeit. Mit einem Mittelwert von 5,73 liegt Rinteln im Mittelfeld der bewerteten Kommunen. Das zeigt: Bürgerinnen und Bürger schätzen die Lebensqualität sowie das Vereins- und Sportangebot (7,45 Punkte), äußern aber kritische Stimmen zu Verkehr (4,96), ÖPNV (3,74), Digitalisierung (4,36) und Sauberkeit (5,69).
Besonders positiv bewerten die Teilnehmer die ausgeprägte Vereinskultur und die zahlreichen sportlichen Möglichkeiten in ihrer Stadt. Auch das allgemeine Lebensgefühl wird mehrheitlich gut eingeschätzt. Freizeit- und Kulturangebote (5,99 Punkte) sowie der Einzelhandel (6,48) erreichen solide Werte. Das gastronomische Angebot liegt mit 6,33 Punkten im oberen Bereich, auch wenn sich viele Befragte noch mehr Vielfalt wünschen.
Verkehr und Mobilität gehören zu den größten Kritikpunkten: Lärm, hohes Verkehrsaufkommen und fehlende Radwege werden wiederholt genannt. Gewünscht werden sichere, gepflegte Fahrradwege, eine bessere Anbindung der Ortsteile und mehr Kontrollen für Pkw, Fahrräder und E-Scooter. Auch die ÖPNV-Situation – schwaches Busangebot und unzureichende Zugverbindungen – sorgt für Unzufriedenheit. Ein Teilnehmer fasst es zusammen: „Der Breitbandausbau, der schon lange fertig sein sollte, könnte langsam mal wieder aktiviert werden. Auch wir möchten gerne schnelles Internet nutzen. Der ÖPNV sollte nicht nur an Schultagen fahren.. ohne Auto ist man hier aufgeschmissen!”
Auch im Bereich Digitalisierung sehen die Befragten dringenden Handlungsbedarf. Langsames Internet, schleppender Breitbandausbau und fehlende digitale Verwaltungsleistungen werden immer wieder kritisiert. Gleiches gilt für die Sauberkeit: häufige Klagen betreffen wilde Müllablagerungen, fehlende öffentliche Mülleimer und nicht beseitigten Hundekot. Gefordert werden intensivere Reinigungsmaßnahmen und effizientere Entsorgungsstrukturen.
Bei der Wohnsituation vergaben die Befragten 5,13 Punkte – Mittelmaß. Problematisch sind jedoch zu hohe Mieten, zu wenig bezahlbarer Wohnraum und Leerstände. Oft gefordert: mehr Sanierung statt Neubau.
Es ist noch Luft nach oben
Die Familien- und Bildungssituation (6,3 Punkte) wird überwiegend stabil bewertet. Gleichzeitig berichten Eltern von zu kurzen Kita-Öffnungszeiten, hohen Beiträgen und Personalmangel. Auch für Jugendliche sei das Angebot ausbaufähig – mehr Spielplätze und Freizeitmöglichkeiten werden gefordert. Ein Eintrag bringt es auf den Punkt: „Rinteln muss jünger werden. Es müssen Anreize geschaffen werden, damit junge Menschen hierbleiben ... und es fehlt an ÖPNV außerhalb der Schulzeiten, den man sich auch leisten kann.”
Im Bereich Kultur und Freizeit zeigt sich Rinteln solide, aber mit Luft nach oben. Besonders gewünscht werden mehr Veranstaltungen, Open-Air-Konzerte und eine attraktivere Innenstadtgestaltung – vor allem für jüngere Zielgruppen.
Stadtverwaltung und Politik werden von den Teilnehmern häufig adressiert, auch einmal kritisch. Erwartet werden schnellere Entscheidungen, mutigere Beschlüsse und mehr Bürgernähe. Auch die fehlende Digitalisierung in städtischen Services (z. B. Parkgebühren) stößt auf Kritik.
Viel positives in den Kommentaren
Das Fazit: Der Heimat-Check macht deutlich, Rinteln hat engagierte Bürgerinnen und Bürger mit vielen konstruktiven Vorschlägen. Die größten Aufgaben liegen in den Bereichen Verkehr, ÖPNV, Digitalisierung, Sauberkeit und Wohnraum. Stärken sind dagegen Vereinsleben, Sportangebote, Zusammenhalt sowie die historische Innenstadt, die das Stadtbild prägt.
Mehr Stimmen und ausführliche Meinungen zum großen Heimat-Check veröffentlichen wir ab sofort in unserer wöchentlichen redaktionellen Serie.