„Was macht eigentlich...?“ - Friedrich-Wilhelm Hoppe | Schaumburger Wochenblatt

27.08.2025 16:07

„Was macht eigentlich...?“ - Friedrich-Wilhelm Hoppe

Im Verschönerungsverein setzte er sich stark für historische Informationstafeln und auch die „Schweinefamilie“ in der Brennerstraße ein. (Foto: ste)
Im Verschönerungsverein setzte er sich stark für historische Informationstafeln und auch die „Schweinefamilie“ in der Brennerstraße ein. (Foto: ste)
Im Verschönerungsverein setzte er sich stark für historische Informationstafeln und auch die „Schweinefamilie“ in der Brennerstraße ein. (Foto: ste)
Im Verschönerungsverein setzte er sich stark für historische Informationstafeln und auch die „Schweinefamilie“ in der Brennerstraße ein. (Foto: ste)
Im Verschönerungsverein setzte er sich stark für historische Informationstafeln und auch die „Schweinefamilie“ in der Brennerstraße ein. (Foto: ste)

Im Rahmen der Serie des Schaumburger Wochenblatt „Was macht eigentlich...?“ sind wir in dieser Ausgabe verabredet mit Friedrich-Wilhelm Hoppe, einem Rintelner Urgestein, der sowohl in der Politik als auch in den Rintelner Vereinen eine kaum wegzudenkende Institution war. Warum er nach Bad Freienwalde zog, welche Erfolge er in seiner politischen Arbeit in Rinteln verzeichnen konnte, welchen Vereinen er in welcher Form vorstand und dort große Fußstapfen hinterließ, das wird aus seinem Lebenslauf sehr deutlich. Hier seine ganze Geschichte:

Nach Volksschule und Gymnasium trat Friedrich-Wilhelm Hoppe eine Lehre als Einzelhandelskaufmann an. Sein Vater verstarb, als er erst 16 Jahre alt war. Wehrdienst und beruflichen Stationen in Stuttgart, Berlin und Nagold übernahm er das elterliche Textilgeschäft in der Brennerstraße und wechselte 1970 als Geschäftsführer zur Doktor-See GmbH. 31 Jahre blieb er dem Doktor-See treu, Camping boomte und sukzessive wurden die Stellplätze von 350 auf 1.300 erweitert. Auf Hoppe geht auch die Einführung des großen Festes „Doktorsee in Flammen“ zurück und wichtig ist es ihm zu sagen, dass er seinem Nachfolger Uwe Deppe dankt für die hervorragende Entwicklung des Geländes.

Schnelle Umsetzung der Fußgängerzone scheitert an CDU

Politisch war Hoppe seit 1964 zuerst für die WGS, dann für die CDU aktiv. Von 1981 bis 1996 war er ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Rinteln und als seine größten Erfolge bewertet er die Integration der eingemeindeten Dörfer, das Städtebauförderungsprogramm, die Partnerschaften mit Kendal und Slawno, die 750-Jahr-Feier 1989, den „Tag der Niedersachsen“ 1991 und die Gründung von „Pro Rinteln“. In seine Zeit fallen die Ansiedlung des ALDI-Zentrallagers, Bau von „Bruno Kleine“, Neubau der Feuerwehr und vieles mehr. Als echten Misserfolg sieht Hoppe die Verzögerungen beim Bau der Fußgängerzone: „Das scheiterte am Widerstand aus der eigenen Fraktion, der CDU“, so Hoppe.

Verschönerungsverein, Wassersport und Chorgesang

Friedrich-Wilhelm Hoppe war und ist ein Multitalent. Den Verschönerungsverein leitete er 31 Jahre als Vorsitzender. Blumenwallfest, Altstadtfest, Klippenturmfest, Nachtwächterfigur und viele Verschönerungen in der Stadt gehen auf sein Konto. Sportlich trieb es ihn immer wieder mit dem Ruderboot auf's Wasser. Die Wanderruderfahrten Hoppes waren legendär und zwar nicht nur im WSV, sondern auch beim DRV und einmal sogar im Weltruderverband. Und auch stimmlich stimmte bei Hoppe alles. 1954 wurde er Mitglied in der damaligen „Liedertafel“ (heute Vereinigte Chöre Rinteln zusammen mit der „Concordia“) und bekleidete dort verschiedene Vorstandsposten. 1984 dann die Gründung des Rintelner Carnevalsverein, natürlich mit Friedrich-Wilhelm Hoppe, damals noch mit einer Prunksitzung als „CDU-Karneval“. Für seine Büttenreden fand Hoppe immer die richtigen Worte.

Früher waren mehr Geschäfte und Ämter in der Stadt

Etwa alle sechs Wochen besucht Friedrich-Wilhelm Hoppe seine Heimatstadt und freut sich über das pulsierende Leben in der Fußgängerzone und das gastronomische Angebot auf dem Marktplatz. Was ihm fehlt: „Früher gab es mehr Einzelhandelsgeschäfte in der Stadt, es gab mehr Hotelkapazitäten und seit 1977 hat Rinteln durch Verlust des Kreissitzes viele Ämter verloren.“ Seine Sicht: „Der Leerstand in der Innenstadt ist erschreckend!“ Sein Wunsch an die Politik und die Verwaltung der Stadt: „Bessere Kontakte zur Landesregierung!“ Stadtdirektor Heinrich Büthe und er seien jedes Vierteljahr nach Hannover zu Gesprächen im Landtag gewesen. Außerdem mahnte er: „Die Verwaltungsspitze sollte sich weniger in der Presse darstellen!“

Heute in Bad Freienwalde

Heute lebt Friedrich-Wilhelm Hoppe zusammen mit seiner jetzigen Frau in Bad Freienwalde, einer kleinen Kurstadt an der Oder im erweiterten Speckgürtel Berlins. Er ist aktiv im Chor und im CDU-Stadtverband tätig, trifft sich jeden Morgen zur „Kaffeerunde“ und genießt das Kulturangebot im Hoftheater, in der Konzerthalle und auf der Freilichtbühne. Im Oderbruch fährt er gerne Rad, ist in acht Kilometern an der Stromoder und in Polen. Er bekennt: „Ich bin hier in Bad Freienwalde angekommen, auch wenn mein Herz noch immer an Rinteln und meinen dortigen Freunden und Vereinen hängt!“


Sonja und Stephan Weichert
Sonja und Stephan Weichert

Freie Journalisten

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