Lange war der Wiedehopf in Niedersachsen ausgestorben, bis sich ein erstes Paar 2008 wieder ansiedelte. Seitdem nimmt der Bestand des charismatischen Vogels langsam, aber stetig zu. Die in Niedersachsen stark gefährdete Art scheint von den wärmeren Temperaturen und den trockenen Sommern zu profitieren, so die Auskunft der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung (NOV e. V.). Um ein möglichst aktuelles Bild über die den Bestand der Art zu erhalten, soll in diesem Jahr eine landesweite Erfassung des Wiedehopfs erfolgen.

Aktuell seien etwa 35 Reviere weitestgehend östlich der Weser und nördlich des Mittellandkanals bekannt. „Doch einzelne Brutpaare würden häufig übersehen, sodass wohl eine deutliche Dunkelziffer anzunehmen sei“, so Maren Hartmann, Landeskoordinatorin des Erfassungsprojektes. Als Lebensräume werden vom Wiedehopf vor allem offene, vorwiegend vegetationsarme und kurzrasige Landschaften bewohnt, selbst in Siedlungsnähe. Dabei suchen die stark gefährdeten Vögel meist im Grünland nach Großinsekten. Man sieht sie aber auch in Übergangsbereichen von Offenland zu Vorwaldstadien, Sandgruben, Obstwiesen, offenen Parklandschaften und beweideten Flächen sowie Moorrandbereichen. Wiedehopfe sind Höhlenbrüter und nehmen auch geräumige Nistkästen an. Ihre auffälligen zwei- bis dreisilbigen hupp-hupp-Rufe sind vor allem Ende April und im Mai zu hören. Allgemein gilt: die Art ist deutlich schwerer zu erfassen als ein solch plakativer Vogel vermuten lässt, so Ornithologin Hartmann. Um einen Überblick über die Brutvorkommen der Wiedehopfe in Niedersachsen zu bekommen, bittet die NOV Mitbürger, die einen Wiedehopf beobachtet haben oder gar Brutplätze kennen, um Meldung mit konkreten Ortsangaben und Bildern an maren.hartmann@ornithologie-niedersachsen.de.