Gästen, die körperliche Anstrengung nicht scheuen, bieten Garbe und seine Leute Kittel und Gummistiefel an. Das ist ausreichende Schutzkleidung, um über eine sechs Meter hohe „Fahrte” (Leiter) mitten in ein Kohleflöz zu klettern, um anschließend in tief gebückter Haltung wieder das Tageslicht zu erreichen. Soeben ist ein Ausgang („Neue Rösche”) geschaffen worden: Jetzt wurde sie mit einem Schluck „Bergarbeiter Trinkklarer” eröffnet.
Vergessen sind die Mühen, die die Helfer hinter sich brachten. Mehrere tausend Ladungen auf einer schubkarrenähnlichen Lore mussten sie von Hand bewegen, um den 50 Meter langen neuen Gang durch das Gestein zu treiben. Die Verbindung dient auch der besseren Bewetterung (Belüftung) der Kleinzeche. „Matte Wetter” machen den Helfern bei ihrer Arbeit gelegentlich zu schaffen. Diese entstehen, wenn Innen- und Außentemperaturen in etwa gleich sind.
So aber können sie jetzt wieder tüchtig anpacken.
Der nächste große Schritt dürfte wohl vor dem Stolleneingang stattfinden. Mitten in den Verhandlungen befindet sich der Bau eines neuen Zechenhauses auf den Grundmauern des alten Betriebsgebäudes. Das löst Platz- und Unterbringungsprobleme der Helfer und ermöglicht Besuchern ein besseres Einkleiden und Ausrüsten für den Gang in den Berg. Nur Kohle wollen die hiesigen Bergleute nicht abbauen, obwohl allein im „Feggendorfer Stolln” wohl 8000 Tonnen sofort abbaufähig und weitere Felder in ihrer Mächtigkeit noch gar nicht ermittelt worden sind. Allenfalls zu Schauzwecken werden sie das tun oder es hauptberuflichen oder ehemaligen Kumpels aus dem Ruhrgebiet gestatten. Wie dem Bergmann, der einst tief unter Gladbeck Kohle gehauen hat und nun zur Eröffnung des neuen Rundwegs im Deister dabei sein wollte. Dieser steckte sich ein kleines Stück vom „schwarzen Gold” in die Tasche. Zerbröseln will er es zu Hause – als Ladung für den Waggon seiner Modelleisenbahn. Foto: al