„Das greifen wir nicht an”, sagt Pressewart Wilhelm Mesenbrink. Wer ohnehin nicht viel habe, müsse nicht auch noch zusätzlich belastet werden. Den Bedürftigen, die sich entsprechend ausweisen müssen, gilt die ganze Sorge des kleinen Vereins. Für diese werden bei Einzelhändlern, Discountern und Bäckereien verderbliche oder vom Ablauf der Mindesthaltbarkeit bedrohte Lebensmittel abgeholt und nach Bedarf verteilt. Vor zwei Jahren hatte sich der Verein nur für diesen Zweck gegründet. Das heißt: Eigentlich wollten die Initiatoren sich der Organisation „Tafel” des Deutschen Roten Kreuzes anschließen. Doch fanden sie mit ihrer Idee, eine Filiale in Lauenau einzurichten, beim Schaumburger DRK-Kreisverband kein Gehör. Daraufhin organisierten sie sich selbst und suchten die Zusammenarbeit mit Salzhemmendorf und Hameln.
Erst wenige Tage vor der Jahreshauptversammlung der Bürgerhilfe hatte der Vorstand jüngste Statistiken veröffentlicht. Danach zählen derzeit 24 Alleinstehende, acht Alleinerziehende, sechs Familien und drei Paare ohne Kinder zum regelmäßigen Empfängerkreis. Die 41 gelisteten Personen stehen für insgesamt 52 Erwachsene und 29 Kinder. Im Durchschnitt kommen zu den freitäglichen Öffnungszeiten etwa 30 Berechtigte.
Für weitere zwei Jahre hat Margit Mesenbrink den Vorsitz der Bürgerhilfe übernommen. Weitere Aufgaben erledigen Stellvertreterin Cornelia Simon Pressewart Wilhelm Mesenbrink und Kassiererin Gabi Kirchhoff. Neue Schriftführerin ist für Heinz-Dieter Tritt jetzt die Hülsederin Claudia Kiesewetter geworden.
Margit Mesenbrink dankte in ihrem Rückblick den vielen Sach- und Geldzuwendungen, ohne die die Arbeit der Gemeinschaft zum Scheitern verurteilt wäre. Auch weiterhin sei der Verein auf finanzielle Hilfen und kommunale Zuwendungen angewiesen. „Wir kommen gerade so über die Runden”, berichtete sie. Vor allem die hohen Benzinkosten müssen stets gedeckt werden. Aber die Bürgerhilfe fühle sich nicht allein gelassen, listete Mesenbrink die vielfältige Unterstützung auf. Erst kürzlich habe der Leiter des örtlichen Edeka-Markts, Karsten Kreisel, geholfen, der ohnehin schon großzügig wöchentlich Lebensmittel übergebe. Besonders überrascht aber ist die Vorsitzende über die gelegentlichen Spenden gerade von jungen Leuten: Nenndorfer Gymnasiasten und eine katholische Firmgruppe seien jüngste Beispiele.Foto: al