Den Vertreter der Piraten, Bernd Rietsch, hat der SoVD nicht eingeladen, da die Piraten zur Zeit der Einladung noch kein vernünftiges Programm hätten vorlegen können und deswegen nicht diskussionsfähig seien.
In einer Einführung wies der SoVD Kreisvorsitzende Helmut Laux auf aktuelle Forderungen des Verbandes hin. Die niedrige Zahl der Arbeitslosen sei nicht so gut wie es scheint, fließen in die Statistik doch all die Leiharbeiter, Minijobber und befristet Beschäftigten ein. Der Verband forderte daher eine sofortige Einführung eines Mindestlohnes von 8,50 Euro, der dann auf 14,20 Euro ansteigen muss, damit die Menschen mit ihrer Rente auskommen können. Der SoVD forderte Menschenwürdige Arbeit für alle, indem Minijobs und Leiharbeit verhindert werden. Des Weiteren soll Inklusion nicht nur auf Bildungsebene geschehen. Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass die Pflege verbessert werden und die Ausbildungen in der Branche weiter unterstützt werden müsse.
Die Moderation der Diskussion nahm Ernst Bernhard Jaensch vom SoVD Landesverband sogleich mit der ersten Runde auf. Beim Thema Pflege waren sich die Kandidaten grundsätzlich einig: Alle forderten die Freistellung der Pflegeausbildung. Rolf Kirstan brachte dazu noch das Thema Infrastruktur ein, „die dringend ausgebaut werden muss. Durch Stipendien sollen Ärzte auch ins flache Land geführt werden”. Karsten Becker sah zunächst einmal die Notwendigkeit, den Pflegesatz in Niedersachsen auf den Durchschnitt anzuheben, bislang steht dieser 17 Prozent unter dem Westdeutschen Durchschnitt. Weiter forderte der SPD Politiker, dass die gekürzte Tagespflege und Kurzzeitpflege schnellstmöglich wieder rückgängig gemacht wird. Der Linke Kandidat warf noch auf, dass die Attraktivität des Pflegeberufes gesteigert werden müsse.
Hitzig wurde die Debatte beim Thema Mindestlohn. Obwohl Rolf Kirstan von der Meinung seiner Partei abweicht, überraschte es nicht, dass die FDP den Mindestlohn grundsätzlich ablehnt. Mike Schmidt sprach sich für ein Konzept aus, das eine Lohnuntergrenze vorsieht, welche jedoch tariflich geregelt ist. „Unsinn”, schimpfte das Karsten Becker, der einen Eingriff der Politik forderte und einen Mindestlohn von 8,50 Euro vorsieht. Maria Börger-Sukstorf schloss sich dem weitesgehend an und betonte die Tarifautonomie über diesen Mindestlohn. Des Weiteren solle der Spitzensteursatz angehoben, die Erbschaftssteuer erhöht und die Vermögenssteuer wieder eingeführt werden. Bernd Mex strebt einen Mindestlohn von 10 Euro nach einem Modell, ähnlich der CDU an. Beim Thema Barrierefreiheit und der Teilhabe von Menschen mit Behinderung waren sich die Kandidaten grundlegend einig: „Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben muss erhöht werden”, sprachen sich die Politiker für Barrierefreiheit und Inklusion aus. Foto: ag