Diese Angaben bestätigt die Untere Wasserbehörde nur bedingt. Laut Andreas Bake wird in der Tat immer noch zu viel gefördert („Die genaue Menge kann ich im Moment nicht sagen.”), aber bereits deutlich weniger als noch vor einer Woche. Die bauausführende Firma habe mittlerweile erfolgreich eine Pumpe außer Betrieb nehmen können, erklärt Bake. Das Abpumpen des Grundwassers auf die maximal erlaubte Menge je Tag zu drosseln, werde aber wahrscheinlich nicht möglich sein. „Die Pumpe kann nicht auf eine bestimmte Leistung reduziert werden.” Er rechne aber damit, dass Montag der Antrag vorliegt, um die tatsächlich abgepumpte Menge pro Tag in die Erlaubnis zu bekommen. Damit einhergehend würden auch weitere Unterlagen vorliegen, um abzuschätzen wie die Auswirkungen sein können.
Diese müssten dann geprüft werden. Zudem liegt das vom Bauherrn in Auftrag gegebene Gutachten nun vor. Darin steht, dass „schrumpfanfällige Torfe nur örtlich und nur in sehr geringer Stärke vorgefunden worden”. Schäden an benachbarten Häusern seien durch die Grundwasserabsenkung demnach nicht zu befürchten. „Welche Beweise und Bodengutachten liegen dieser gutachterlichen Aussage zugrunde? Bislang keine”, ärgert sich Bartsch. Weiter heißt es: Zum unmittelbaren Nachweis der Bodenschichtung und des Grundwasserstandes werde empfohlen, weitere Sondierungen nach örtlicher Festlegung auf den Nachbargrundstücken durchführen zu lassen. Die IG hat nun das Amt für Kreisstraßen, Wasser- und Abfallwirtschaft des Landkreises Schaumburg aufgefordert, jene weiteren Sondierungen dem Bauherrn anzuordnen.
Laut Bake (Untere Wasserbehörde) ist der Auftrag für die Sondierungsmaßnahmen bereits erteilt worden. Am Telefon sagte er gestern: „Meines Wissens nach setzt die Fachfirma noch heute an drei Stellen Grundwasser-Messstellen ein, sodass spätestens am Abend die ersten Ablesungen erfolgen können.” Das regelmäßige Ablesen soll die unabhängige Sachverständige, die auch schon die Beweissicherung begonnen hat, übernehmen.
Durch den öffentlich-rechtlichen Sachverständigen für Erd- und Grundbau Jürgen Vogel haben die Mitglieder der IG ein Gegengutachten erstellen lassen. Dieses bestätigt, dass sich eine zwei Meter dicke Torfschicht im Boden Maschwiese befindet. Wie er bereits während des Ortstermins erklärte, weist der Sachverständige auch in seinem Gutachten darauf hin, dass Torfe bei Entwässerung zu starken Setzungen neigten. „Im vorliegenden Fall ist eine intensive und länger andauernde Grundwasserabsenkung mit einem sehr hohen Schadensrisiko für die Nachbarbebauung verbunden.”
Zudem hat die IG nach Angaben von Bartsch das Fachreferat 23 über den Vorgang in Kenntnis gesetzt. Zuständige Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz sollen nun die Sachlage mit der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Schaumburg klären. Auch die Aufsichtsbehörde über Wasser- und Bodenverbände im Landkreis Schaumburg sei eingeschaltet worden. Foto: jl