Erstmalig wurden hier auch die Übernachtungen auf dem Zeltplatz am Forsthaus Halt miteingerechnet. Dennoch ist laut Parno „ein gutes Plus” im Landkreis zu verzeichnen, das damit dem allgemeinen Bundestrend folgt und Deutschland als sehr beliebtes Reiseland zeigt.
Angelockt durch die besonderen Sehenswürdigkeiten nimmt insbesondere der Anteil asiatischer Touristen immer weiter zu, im letzten Jahr allein zehn Prozent. „Darauf sollten auch wir uns einstellen”, so Parno, und scherzt: „Es wäre schön, wenn wir das mit dem Weltkulturerbe-Ding auch hinkriegen könnten.” Im Hinterkopf hat er dabei das Schloss Bückeburg, dass mit diesem Siegel auch Stadthagen einen enormen Gäste-Zulauf bescheren könnte. Dass diese Idee jedoch mehr seinem Wunschdenken entspricht, wendete Parno selbst ein. Wesentlich konkretere Chancen bietet hingegen die enge Kooperation zwischen dem Landkreis und Städten wie Stadthagen und Bückeburg.
Alle Städte und Gemeinden müssten eng zusammenarbeiten und gemeinsam überregional werben, um noch mehr Gäste anzuziehen. Von guten Übernachtungszahlen profitiere die ganze Gastronomie.
Das neue Reisemagazin Schaumburger Land vereint erstmals die verschiedenen Angebote und Regionen. „Damit haben wir eine Vollkommenheit für Schaumburg, die es so noch nie gegeben hat”, so Parno. Von kompletten Reisearrangements bis hin zu einzelnen Erlebnisbausteinen, Schaumburger Produkten, Gästeführungen und Tipps zu speziellen Interessen wie Natur oder Technik sei darin alles vertreten, was der Landkreis für Besucher zu bieten hat. Alles ist per Internet buchbar, QR-Codes ermöglichen bequemen Zugang.
Auf Messen seien die Schaumburger damit gut vertreten und repräsentiert. Ebenfalls neu ist die „Erlebniskarte Schaumburger Land”, die Ausflugsziele und Freizeittipps auf einen Blick zeigt. Hinzu kommen sollen demnächst eine neue Karte für Radfahr- und Motorradrouten. „Ich denke, das wird uns in die Zukunft bringen”, so Parno. Um dem auch unternehmerisch gewachsen zu sein, fehlt es auf lange Sicht jedoch an qualifiziertem Nachwuchs, Azubis und Mitarbeiter würden dringend benötigt. Im Hotel- und Restaurantfach liege die Abbrecherquote während der Lehrzeit bei 50 Prozent. In der Außenwahrnehmung schneide das Gastgewerbe nicht gut ab. Lange Arbeitszeiten und geringe Entlohnung wirkten dabei oft abschreckend, obwohl manche Gastwirte sogar Zusatzleistzungen anbieten. Neue Regeln und Herangehensweisen sind aus Parnos Sicht nötig, um das Berufsfeld wieder attraktiver zu gestalten. Der Arbeitgeber müsse sich Mühe geben, seine Mitarbeiter zu führen und sie zu halten, junge Leute die Chance bekommen, in das Gastgewerbe hereinzuschauen, etwa über Praktika. Das richte sich ebenfalls an Abiturienten, denen mit ihrer Bildung und vielfältigen Sprachkenntnissen sowie der Möglichkeit eines lehrbegleitenden Studienganges eine internationale Karriere offenstünde.
Die ersten Auswirkungen des demografischen Wandels seien aber auch direkt im Ortsverband spürbar. Der Vorstand müsse verjüngt werden, doch Nachwuchs für die Posten ist nicht in Sicht. Angesichts des Rücktrittsalters des Papstes hätte die Neubesetzung noch ein wenig Zeit. Aktuell gehören der Dehoga Stadthagen-Land 45 Mitglieder aus 32 Betrieben an.

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