Schaumburger Tracht kennen lernen bedeutet auch ein Stück Heimat kennen lernen, sich tiefer verwurzeln im Schaumburger Land, das eine der letzten lebendigen Trachteninseln in Deutschland ist. Bis vor etwa zehn Jahren gehörte die Schaumburger Tracht, gut erkennbar durch den roten Rock, noch hier und da zum Alltagsbild in Schaumburg. Sie war eine ländliche Modeform, drückte ländliche Gemeinschaft und Gemeinsamkeit aus und zeugte ursprünglich von bäuerlichem Wohlstand. Inzwischen gibt es nur noch ganz wenige Trachtenträgerinnen. Die Tradition dieser ländlichen Modeerscheinung wird in Trachtenvereinen und Museen weiter gepflegt.
Das Museum Amtspforte Stadthagen, Obernstraße 32 A, bietet am Sonntag, den 10. März, um 15 Uhr eine spezielle Führung durch die Ausstellung der Schaumburger Tracht an. Für jede Lebenssituation gab es eine entsprechende Tracht, auf diese feinen Unterschiede wird eingegangen. Es wird unter anderem der Frage nachgegangen, warum die Tracht aus dem Alltagsleben so gut wie verschwunden ist, und was die Trachtenträgerinnen motiviert hat, diese beizubehalten beziehungsweise abzulegen. Ebenfalls wird ein Thema sein, warum Männer viel früher die Tracht nicht mehr trugen. Im Anschluss daran wird die alte Schaumburger Volkskunst des Perlenstrickens durch Renate Gewers demonstriert. Die Möglichkeit selber auszuprobieren und zu experimentieren wird angeboten. Alte Trachtenmuster können in eine neue, aktuelle Form gebracht werden. Einfarbige oder bunte Perlenmuster können hierbei gewählt werden. Dieses Angebot ist kostenlos.