Servicequalität ist kein Buch mit sieben Siegeln, es reicht ein einziges, um nach außen ein Zeichen zu setzen. Den Beweis legt die städtische Touristinfo „i-Punkt” vor, an deren Fassade nun gut sichtbar ein „Q” prangt. Dahinter verbirgt sich ein Zertifikat, das im Zuge der Initiative ServiceQualität Deutschland an Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich der Gastronomie, Hotelerie oder an kulturelle Einrichtungen vergeben wird.
Voraussetzung dafür ist die Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems, das individuell auf den jeweiligen Betrieb zugeschnitten wird und sich an dessen Eigenschaften und Gegebenheiten orientiert. Ein Mitarbeiter lässt sich als „Qualitäts-Coach” ausbilden und koordiniert das Projekt. Für den „i-Punkt” übernimmt Claudia Schößler diese Aufgabe. Mit ihren Kolleginnen hat sie einen umfangreichen Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, der in den nächsten drei Jahren in die Tat umgesetzt werden muss.
So lange bleibt das Zertifikat gültig, aber nur, wenn eine Mindestanzahl von acht Aufgaben pro Jahr tatsächlich erledigt sind. Eine Prüfstelle überwacht, ob die Vorgaben tatsächlich eingehalten werden, zudem führt die Kooperationsgemeinschaft ServiceQualität anonyme Kontrollen durch. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung, mit dem Leistungsangebot und dessen Umsetzung.
Das „Q”-Zertifikat zeigt an, dass sich ein Unternehmen einer kritischen Selbstbetrachtung unterzieht und seine Qualität stärker an den Bedürfnissen seiner Kunden ausrichtet. Das i-Punkt-Team hat für dieses Jahr seine Ziele bereits genau vor Augen, teils sind sie umgesetzt, teils vorbereitet. Seit kurzer Zeit gibt es beispielsweise ein Beschwerdesystem, dass es Besuchern mittels eines Bewertungsbogens anhand von Emoticons ermöglicht, ihre Meinung zu sagen und direktes Feedback zu geben.
Ebenso wird das E-Bike-Angebot erweitert und in Kürze ist der Info-Flyer mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt erstmalig auch auf Englisch erhältlich und ermöglicht internationalen Gästen neuen Komfort beim Stadtrundgang. In der Präsentation des „I-Punktes” und im Service sind ebenfalls noch Änderungen vorgesehen. „Das ist eine Teamleistung”, betont Wirtschaftsförderer Lars Masurek, „für uns war das schon ein Schritt. Das geht nur mit guten und motivierten Leuten.” „Das Q soll ein Versprechen an die Kunden sein”, so Schößler, „uns sind Qualität und Service wichtig, wir arbeiten immer daran noch besser zu werden”. Masurek rät auch anderen Dienstleistern und privaten Anbietern, etwa von Ferienwohnungen, zur Zertifizierung. Er geht davon aus, dass Bekanntheit und Bedeutung weiter steigen. Für Stadthagen sieht er es als weiteren Baustein in der Tourismusförderung. Im näheren Umkreis sind bisher erst eine Handvoll Institutionen mit dem „Q” ausgezeichnet, neben den Tourist-Infos in Steinhude und Hameln trägt der Verein Schaumburger Land Tourismusmarketing dieses Siegel. Deutschlandweit sind bisher 4000 Einrichtungen ausgezeichnet.Foto: nb