Viel Freude habe ihnen der Kurs bereitet berichteten Malin, Hannah, Marlene, Neele und Frieda übereinstimmend. Etwas überrascht seien sie über die Vielzahl der Einfälle, die ihnen beim Schreiben gekommen seien, so die 13-jährigen Schülerinnen. Nicht unter Zeitdruck zu schreiben, wie etwa in Klassenarbeiten, erlaube es offenbar, mehr Phantasie zu entwickeln. Außerdem rege die Arbeit zu zweit zu Ideen an, ebenso würden die Ratschläge aus der Gruppe weiterhelfen.
Zwei Tage lang konnten die Schüler mit Unterstützung von Inge Meyer-Dietrich eigene Texte entwickeln. Nach einer Einführung galt es für die Mädchen und Jungen, je nach Wunsch im Duo oder allein mit dem Schreiben zu beginnen. Kurze Text-Formen sollten den Einstieg erleichtern. Inge Meyer-Dietrich ging von einem Schreibenden zum anderen, gab Tipps und Hinweise. Nach einer gewissen Zeit stellten die Schüler ihre Texte oder Text-Anfänge in einer ersten Vorleserunde der Gruppe vor. Die jungen Autoren erhielten anschließend Rückmeldungen über das von ihnen Geschriebene. Was hat der Text bei den Hörern ausgelöst? Was hat ihnen besonders gefallen? Wo liegen Verbesserungsmöglichkeiten? Nach der Diskussion nahmen die Schüler die Schreibarbeit wieder auf.
Es sei ihr wichtig, dass die Jugendlichen dazu kämen, eigene Texte zu schreiben und dazu die für sie passenden Textformen zu finden, erklärte Inge Meyer-Dietrich. Bei allem Feilen gelte es, die Balance zu wahren, damit die Jugendlichen Spaß am Schreiben haben. Ziel sei es, zu vermitteln, dass das Schreiben die eigene Wahrnehmung schärft.
Deutsch-Lehrerin Margret Sandvoss berichtete ebenso wie Meyer-Dietrich, dass die Schüler mit Feuer-Eifer bei der Sache seien. Luis (13) tüftelte etwa an einer knappen, strukturierten Textform. Finja (12) und Pauline (13) schrieben eine Erzählung über neun Artikel. So setzten sich die Schüler, die sich freiwillig für das Projekt gemeldet hatten, auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Thema Ausgrenzung und Zivilcourage auseinander. Das Projekt wurde vom Friedrich-Bödecker-Kreis mit Unterstützung der VGH verwirklicht.
Auch über das hohe Interesse und den Arbeitseifer hinaus, erhielt Inge Meyer-Dietrich am Ende der Schreibwerkstatt eine positive Rückmeldung von den Schülern. Die Autorin fragte, ob sich die Mädchen und Jungen nun vorstellen könnten, allein für sich selbst Texte zu verfassen, etwa um ihre Gedanken zu sammeln oder um sich über ihre Gefühle klar zu werden. Alle bejahten.Foto: bb