„Für viele Menschen ist die Arbeit hier verschlossen. Sie haben keinen Zugang, weil sie nicht direkt betroffen sind”, sagt PLSW-Geschäftsführer Bernd Hermeling. Der Tag der offenen Tür in der Lothar-Wittko-Werkstatt bietet alle paar Jahre die Chance, einmal in die Arbeitswelt von gehandicapten Menschen reinzuschauen. 208 Menschen lernen und arbeiten derzeit in der Einrichtung. Nach der beruflichen Bildungsphase in der verstärkt auf Interessen und Neigungen geschaut wird, folgt der Wechsel in den Arbeitsbereich. Die PLSW-Mitarbeiter können im Bereich Montage, Verpackung, Metallarbeiten, Hauswirtschaft oder Gartenbau tätig sein. Und das von einem Alter ab 18 Jahren bis zur Rente. Die Menschen in der Lothar-Wittko-Werkstatt sind körperlich, geistig oder psychisch gehandicapt. „Wir wollen ihnen zeigen, das sie das gleiche leisten können wie andere auch”, sagt Bereichsleiterin Ingrid Heuer. Ihnen werden Möglichkeiten geschaffen die eigenen Fähigkeiten herauszufinden und dabei ihre Neugier zu wecken. Wir leisten aktive Vorbildung für eine spätere Berufsausübung auch außerhalb unserer Einrichtung. „Das geht über Geschirr abtrocknen bis hin zur richtigen Kommunikation mit Kollegen”, sagt Heuer.
Erst kürzlich wurde ein junger Mann in einen landwirtschaftlichen Betrieb vermittelt. „Er kann wirklich jedes landwirtschaftliche Fahrzeug aufbereiten und hat natürlich auch den Traktorführerschein”, berichtet Heuer. Einmal in der Woche kommt er zurück in die Lothar-Wittko-Werkstatt um mit seiner Ausbildungsstätte Kontakt zu halten.
Ein neues Inklusions-Projekt ist die Werkhütte, welche vor kurzem erbaut wurde. Die Mitarbeiter in der Werkstatt haben gemeinsam mit dem Dachdecker Florian Köllmann, besser bekannt als „Dachdecker Flo”, an der Hütte gearbeitet. Sie haben jemanden kennengelernt, der voll im Berufsleben steht und damit ein Stück weit als Vorbild agiert. Selbst wenn sie vielleicht einmal schlechte Erfahrungen gemacht haben, „wir wollen den Menschen zeigen, dass sie das auch alles leisten können”, sagt Heuer. Foto: wa