Dabei, so Rosen, soll es ausdrücklich „nicht um die Vergangenheit und nicht um die Politik gehen”. Dass Juden im dritten Reich verfolgt wurden, sei bekannt, der Holocaust den meisten ein Begriff. Er wolle über das Judentum informieren, Werte und Bräuche dieser Religion vermitteln und das ermöglichen, was in den Medien oft zu kurz komme: den persönlichen Dialog, eine kulturelle Begegnung.
In seinem Vortrag berichtete der gebürtige Frankfurter, wie er in Israel mit seiner Familie den Schabbat feiert, der wie alle Tage im jüdischen Kalender am Abend beginnt und von Sonnenuntergang am Freitag bis zum Eintritt der Dunkelheit am folgenden Samstag dauert. Er erklärte, welche Elemente der christliche Sonntag im 4. Jahrhundert von diesem Tag übernommen hat, was in der Thora steht und dass sie ohne den „Talmud” nicht zu verstehen sei. Denn das bedeutende Schriftwerk des Judentums zeige auf, wie die Gebote der Thora umzusetzen seien.
Zudem präsentierte Rosen jüdische Kultgegenstände, darunter die Thora-Rolle und eine „Mesusa”, ein Schriftröllchen, das in einem traditionellen jüdischen Haushalt an die Türpfosten gebunden werde, wie der kulturelle Botschafter verdeutlichte. Er las aus dem Buch „Schabbat” seiner Mutter Lea Fleischmann vor und sang gemeinsam mit den Neuntklässlern ein israelisches Lied. Im Anschluss konnten die Schüler interessierte Nachfragen stellen. Foto: jl