Zwei abgehalfterte Musiker in Melonen und Unterhosen stehen auf der Bühne und überlegen, ob sie einen Auftragsmord begehen sollen und woran im Leben und in ihrer Karriere sie nun eigentlich gescheitert sind. Während ihr Auftrag, Clarence, den Bruder Richard III. zu töten, noch im Raum steht, werden die Zweifel wie auch die Sinnkrise immer größer: „Ich habe so das Gefühl, dass dieser Mord Geschichte schreibt”. Die virtuosen und zugleich nüchtern-rauhen Dialoge werden immer wieder durch schräge Musikstücke unterbrochen, in denen die Akteure mit Schlagzeug und Bass bewaffnet ihrem Frust freien Lauf lassen. Shakespeares „Richard III”, die existenzialistische Grundhaltung von Samuel Becketts Stück „Warten auf Godot” und Punk-Rock-Balladen sind die Zutaten, aus denen John von Düffel das Theaterstück verschmolzen hat, dass Schülern der IGS Schaumburg kredenzt wurde. Die Bremer Shakespeare Company präsentierte auf Einladung des Kulturzentrums „alte polizei” ihre tragische Musiktheater-Komödie „Shakespeare, Mörder, Pulp und Fiktion”. Letztere sind die Rollennamen der beiden Darsteller Tim D. Lee und Michael Meyer, die erahnen lassen, dass in dieser Inszenierung auch Tarantinos Stil seinen Einfluss gehabt hat. Gefördert wurde die Aufführung durch das Projekt „Spielplatz Niedersachsen”, dass in Zusammenarbeit mit soziokulturellen Zentren wie der „Apo” Kulturangebote für Kinder und Jugendliche in der ländlichen Region schafft.
Finanziert wird die Reihe über die Landschaften und Landschaftsverbände sowie die Stiftung Niedersachsen.Foto: nb