Zu diesem Zweck hat auch die Faurecia Autositze GmbH in Stadthagen am vergangenen Donnerstag seine Türen für den interessierten Nachwuchs geöffnet. Eines der Kinder, die am Zukunftstag einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens geworfen haben, ist Jan Hendrik Luhnau. Er besucht die sechste Klasse der IGS Schaumburg, sein Vater arbeitet bei dem Automobilzulieferer. Durch ihn ist der Schüler auch auf die Idee gekommen, seinen Tag dort zu verbringen. „Er hat mir ein paar Videos gezeigt und ich fand das ganz toll”, sagt er.
In der Metallwerkstatt von Faurecia arbeitet Jan Hendrik nun an einem „heißen Draht”. Wie in der Bauzeichnung vorgegeben, bohrt er zunächst Löcher in eine Holzplatte. Darin befestigt er eine lange Metallschnur und biegt sie schließlich in die gewünschte Form. „Mich interessiert hier vor allem das Technische”, sagt der 12-Jährige, „einen Schreibtischjob möchte ich später nicht haben.” Im Anschluss geht es noch in die Elektrowerkstatt, wo physische Kenntnisse und logisches Denken gefragt sind. „Jan Hendrik macht sich bisher wirklich gut”, sagt Max Buuk, der einen Teil der Kinder in der Metallverarbeitung des Unternehmens beaufsichtigt, „und er zeigt viel Eigeninitiative.” Buuk selbst macht derzeit das, was für die Schüler später einmal interessant werden könnte: Der 21-Jährige absolviert an der Fachhochschule Hannover und bei Faurecia ein duales Studium im Fach Maschinenbau. Er und die anderen „Betreuer” sind in ihrer praktischen Ausbildung momentan im ersten oder zweiten Lehrjahr.
In der Stadthäger Niederlassung lernen aktuell 70 Nachwuchskräfte Berufe wie Industrie- oder Werkzeugmechaniker, Mechatroniker, Elektroniker. Auch Produktdesigner, Innenausstatter, Fachinformatiker sowie Industriekaufleute werden ausgebildet. Das duale Studium kann in den Bereichen technischer Vertrieb, Produktionstechnik und Konstruktionstechnik absolviert werden.
Insgesamt haben am Zukunftstag 20 Kinder zwischen zwölf und 14 Jahren den Industriebetrieb besucht. Bei den meisten ihnen stand die Mechatronik im Vordergrund. Zudem hatten sie alle eines gemeinsam: Ein Elternteil arbeitet in dem Unternehmen. Ob der Nachwuchs sich nun vorstellen kann, später einmal in derselben Branche zu arbeiten oder nicht – er hat auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck gewonnen. Und weiß jetzt auch, wie es am Arbeitsplatz der Eltern aussieht und zugeht.
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