Außerdem wurde es auch Zeit für eine Erneuerung, vor allem der Fenster: Diese stammten noch aus dem Jahr 1896, als das gründerzeitliche Hotel „Stadt Bremen”, in dessen Mauern sich die Alte Polizei heute befindet, gebaut wurde. „Wir haben die Fenster fachmännisch restauriert und zum Teil ergänzt”, erklärte Faltz. Das heißt: Das Eichenholz bis auf den Grund entlacken und „tischlermäßig überarbeiten”, die historischen Fensterverschlüsse instandsetzen, Ausbrüche, Fehlstellen und Luftspalten ausleimen, Zugluftdichtung und Isolierglas einbauen sowie zu guter Letzt die Oberflächen mit Leinöl versiegeln. Nach diesen Maßnahmen seien die Energiewerte nun „extrem günstig”.
Auch der Fassade des Gebäudes war anzusehen, dass sie einen Neuanstrich gebrauchen konnte. Die alte Plastikfarbe hatte einen entscheidenden Nachteil: „Wasser ist dahintergesickert, dadurch sind einige Bauschäden entstanden”, sagte Faltz. „Die ganze Dramatik war erst nach dem Abziehen der Farbe und Kunststofffolie sichtbar.” Erhebliche verdeckte Schäden mussten aufwendig beseitigt werden. Nach der Restauration strichen die Arbeiter mit einer „modernen und fachgerechten Farbe”, die atmungsaktiv ist und mit dem Putz verkieselt. Dadurch kann das Gebäude in Zukunft leichter gepflegt und erhalten werden.
Unerwartetes brachten die Arbeiter unter dem alten Putz des denkmalgeschützten Gebäudes zu Tage: Sie entdeckten eine Reihe Ziersteine im Sockelbereich. „Die ursprünglichen Steinquader wurden vermutlich in der Sechziger- und Siebzigerjahren einfach glatt verputzt”, erklärte Strempel. „Sie tauchten jetzt bei der Bearbeitung von Rissen und anderen Schäden wieder auf. Heute verhelfen sie dem Haus in restaurierter Form zu neuem Glanz.”
Die energetische Sanierung war der zweite Abschnitt der Sanierung der Alten Polizei. Diese begann vor zwei Jahren mit der hygienischen Instandsetzung der Toiletten. Im letzten Jahr wurde schließlich die erste Phase der energetischen Sanierung mit dem Einbau einer neuen Heizungsanlage und neuer Heizkörper beendet. „Im nächsten Jahr folgt dann hoffentlich die dritte Phase”, sagte Strempel. Dann sollen unter anderem die verbleibenden Fenster ausgetauscht werden. Ermöglicht wurden die Sanierungsmaßnahmen durch umfangreiche Förderungen. Insgesamt erhielt das Kulturzentrum eine Summe von 150.000 Euro, wovon 45.000 Euro auf die Stadt Stadthagen und 105.000 Euro auf das Land Niedersachsen entfallen. „Wir sind zuversichtlich, dass mit Hilfe von Land und Stadt auch der nächste Bauabschnitt gelingen wird”, sagte Strempel. „Das Förderprogramm ‚Absicherung der Soziokultur‘ wird vom Land noch verlängert.” Bis spätestens Ende Oktober soll der Antrag auf eine erneute Förderung gestellt werden. Auch Narten brachte aus dem Rathaus eine positive Nachricht mit: „Im Haushaltsansatz 2015 ist ein städtischer Anteil für die energetische Sanierung eingeplant.”
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