„Darüber zu sprechen, ist unmöglich. Darüber zu schweigen, verboten.” Pastor Jörg Böversen leitete mit einem Zitat von Elie Wiesel in die Gedenkveranstaltung in der St. Martini Kirche ein. Böversen betonte die Notwendigkeit an die Opfer des Holocaust zu erinnern und das Wissen um die Verbrechen des NS-Regimes im Bewusstsein zu halten. Der Vorsitzende des Fördervereins ehemalige Synagoge Stadthagen Bernd Hellmann erklärte, dass die Themen Unterdrückung und Diskriminierung nicht nur in Deutschland aktueller denn je seien. Es gelte, Menschen, die sich vom Unvertrauten bedroht fühlen würden, abzuholen, und ihnen mit Informationen ihre Ängste zu nehmen. Ebenso gelte es, sich klar zu einer Willkommenskultur in Deutschland zu bekennen. Von den jungen Menschen erhoffe er sich, das Gedenken an den Holocaust auch in die kommende Generation hineinzutragen. Anschließend trugen Ratsgymnasiasten Notizen vor, in denen sie ihre Eindrücke vom Besuch der Gedenkstätte Auschwitz in Worte fassten.
Vor der gemeinsamen Abschluss-Veranstaltung in der St. Martini Kirche hatten Jugendliche der Oberschule am Schlosspark, der Integrierten Gesamtschule Schaumburg (IGS), des Wilhelm-Busch-Gymnasiums und des Ratsgymnasiums Blumen an den Stolper-Steinen in der Innenstadt sowie am jüdischen Friedhof niedergelegt. Über die Form des Gedenkens an diesen Orten entschieden die jeweiligen Schülergruppen selbst. Manche trugen Gedichte vor, andere verlasen Biographien der jüdischen Bürger, an die mit den Stolpersteinen erinnert wird.Foto: bb