Denn bis auf die vier vorhandenen Plätze auf ihrem Grundstück können ihre Gäste im Umkreis von mindestens hundert Metern künftig nicht mehr parken: Direkt vor dem Haus besteht schon lange ein eingeschränktes Halteverbot. Auf der gegenüberliegenden Seite ist bald selbst ein kurzer Autostopp völlig ausgeschlossen. Entschieden hatte dies das Ordnungsamt der Samtgemeinde in seiner Eigenschaft als Straßenverkehrsbehörde in Absprache mit der Polizei. Anlass war ein Antrag der SPD-Fraktion, der mit wiederholt parkenden Autos auf beiden Fahrbahnseiten begründet wurde. Dadurch würden Anrainer behindert und im Notfall der Einsatz von Rettungsfahrzeugen beeinträchtigt. Der Rat nahm in seiner letzten Sitzung die Entscheidung zwar zur Kenntnis. Aber so ganz waren einige seiner Mitglieder von der Sache offenbar nicht überzeugt. Bendig und Wächter widersprechen der Darstellung. „Da kommt sogar der Holztransporter durch”. Überhaupt sehe er das Problem nicht, nachdem schon vor zehn Jahren sich die Situation entzerrt habe. Seither halte das benachbarte Wasserschloss etliche Parkflächen auf eigenem Gelände vor. Deshalb stünden nur noch seine Gäste mit ihren Fahrzeugen auf der Straße – bei Veranstaltungen „an etwa 20 Abenden im Jahr”. Bendig achtet nach eigenen Angaben selbst darauf, dass nur auf der Schlossseite geparkt werde und weist auf das Halteverbot vor seiner Tür hin. Allerdings gebe es auch Besucher, die die Schilder ignorieren. Es sei schon bedauerlich, dass er selbst nur wenige Parkplätze bieten könne. Aber er genieße Bestandsschutz, weil es sich um ein historisches Gebäude handele, das er vor über 20 Jahren übernommen habe. Der Vorschlag aus dem Rat, die Gäste mögen vor der etwa 200 Meter entfernten Sporthalle ihre Fahrzeuge abstellen, weist er zurück: „Nach Mitternacht müssen die Leute im Dunkeln hinstolpern, weil die Straßenlampen abgeschaltet sind. „ Im Winter könne es noch mehr Probleme geben, wenn in den Abendstunden Schneefall einsetze. Sabine Ruppel vom Ordnungsamt der Samtgemeindeverwaltung verteidigt die Entscheidung, die noch ihre Vorgängerin getroffen habe. Die Schilder seien bestellt; sie würden in Kürze angebracht. Allerdings, räumte sie ein, könnte der Rat in seiner nächsten Sitzung sich noch einmal mit dem Thema befassen. „Es bleibt bei der Regelung”, unterstrich dagegen Bürgermeisterin Marion Passuth (SPD) – und muss sich Kritik von Wächter gefallen lassen: Sie verweist auf das Prospekt der Sozialdemokraten zur Kommunalwahl: „Mit einem Foto von unserem Haus und dem Zusatz, sich um den Erhalt der Gewerbebetriebe in der Gemeinde zu kümmern. Davon ist jetzt nichts mehr zu merken”. Bendig sieht den Rat jedoch schon bald vor einem neuen Problem: „Hier in der Straße sind die Anlieger an nächtliches Türenschlagen und Geplauder und Gelächter gewöhnt. Wenn woanders geparkt wird, könnten sich Anlieger bald über Lärm beschweren.” Foto: al