Ausgangspunkt der Debatte war ein Antrag der Wählergemeinschaft, den Nicole Wehner begründete. Sie bat um einen „Schulterschluss” mit dem Landkreis, der nur einen trassennahen Streckenausbau befürworte. Bauamtsleiter Markus Jacobs verneinte die Frage, ob es bereits eine konkrete Planzeichnung gebe. Die bei der Veranstaltung einer Bürgerinitiative im Auetal verbreitete Skizze (SW berichtete) sei nur eine „Vermutung”. Bei der Protestveranstaltung mit über 600 Teilnehmern waren auch Vertreter der Gemeinde Apelern dabei. Deren Bürgermeister Andreas Kölle (SPD) hatte sich anschließend „erschrocken” gezeigt: Ein Neubau könnte die Gemeinde Apelern in zwei Hälften teilen. Steege warnte vor einer voreiligen Resolution: „Wir wissen nichts und sollen schon dagegen sein.” Der Kampf sollte einer „sinnvollen Trasse” dienen. Er schlug die Bildung einer „Projektgruppe” aus allen Fraktionen vor, die die Aktivitäten des Landkreises begleite. Dafür sprach sich auch Kölle aus, der die Vorgehensweise auf Kreisebene erläuterte. Dort werde derzeit ein Fragenkatalog entwickelt, die Staatssekretär Enak Ferlemann im Bundesverkehrsministerium erhalten soll. Ferlemann, mit dem sich die Kreisvertreter im Oktober treffen wollen, hatte eine autobahnnahe Gleisstrecke ins Gespräch gebracht. Kölle hielt die Auetaler Zeichnung durchaus für realistisch: Hannover und Bielefeld lägen genau hundert Meter über NN. Eine Trasse zwischen den beiden Städten dürfte mit möglichst wenig Tunneln und Trögen verlaufen – eben auch quer durch die Gemarkung Apelern. Egbert Gelfert (Hülseder Gegenwind) verlangte, „mit aller Macht Schaden von der Samtgemeinde abzuwenden”. Er gehe davon aus, dass der gesamte Rat gegen die Neubaupläne sei. So ganz scheint das jedoch nicht der Fall zu sein. Vorsitzende Elisabeth Rautenberg-Röver (Grüne) wünschte sich zwar eine trassennahe Lösung, in jedem Fall aber eine Abkehr „von den ewigen Staus auf Autobahn und Bundesstraßen” sowie weniger Lkw-Verkehr. Daniela Kastning (WGSR) verlangte von der Verwaltung mehr Informationen: „Die Bürger sollen doch nicht ins Auetal fahren müssen, nur um sich informieren zu können.” Foto: al