Die Volksbank nehme die schwierigen Rahmenbedingungen mit Niedrigzinsen und hohen Regulierungsauflagen an, habe ein erfreuliches Ergebnis in 2019 erzielt und sehe sich auch für 2020 gut aufgestellt, so Joop. Mit dem derzeitigen, immer wieder optimierten Geschäftsstellennetz sei die Bank zufrieden, Filialschließungen seien nicht geplant. „Wie das in fünf Jahren aussieht, ist nicht klar”, so Joop. In der Frage einer Fusion würde man im Falle einer sich bietenden Gelegenheit diese sehr genau prüfen. Aber die Volksbank Hameln-Stadthagen sei auf eine solche nicht angewiesen, wir „sind mit unserer Truppe hervorragend aufgestellt”, hielt Joop fest. Als problematisch ordnete Joop die derzeitigen Überlegungen zur Einführung einer Transaktionssteuer ein. In ihrer ursprünglichen Grundidee, die Banken an den in Folge der Finanzkrise entstandenen Lasten zu beteiligen und risikoreiche Spekulationen einzuschränken, sei diese eine sinnvolle Idee gewesen. In der sich nun abzeichnenden Konstruktion drohe diese jedoch nicht Spekulanten, sondern den „konservativen Sparer” zu treffen, wenn dieser auf Aktien setze. Unverständlich in einer Zeit der Niedrigzinsen, in der die für viele unerlässliche private Altersvorsorge kaum über das klassische Sparkonto zu erreichen sei, erklärte Joop. Immobilien- oder Aktien(-Fonds) seien fast die einzige Möglichkeit, Rendite zu erzielen. Eigentlich wäre es also an der Zeit, den Vermögensaufbau auf diesem Feld zu erleichtern. Unternehmerischer Mut und Leistungswille müsse wieder mehr Anerkennung finden. Der Mittelstand dürfe nicht vernachlässigt werden. Angesichts sprudelnder Staatseinnahmen sei es auch Zeit für steuerliche Entlastungen. In Bezug auf die Diskussionen zur Begrenzung des Klimawandels richtete Joop den Blick darauf, dass es zuletzt zu einem „rapiden Absinken” der CO2-Emissionen in Deutschland gekommen sei und zwar, weil durch den europäischen Emissionshandel weniger Energie durch fossile Brennstoffe erzeugt worden sei. Es sei doch höchst bezeichnend, dass der erste nennenswerte Erfolg auf diesem Feld mit einem marktwirtschaftlichen Instrument erreicht worden sei, so Joop.Foto: bb