„Im vergangenen Jahr hatte die Samtgemeinde Lindhorst drei Gutachten auf den Weg gebracht, deren Ergebnisse zum Jahresende vorlagen. „Aus den verschiedenen Ergebnissen zu den Untersuchungen und Gutachten resultieren die Aufgaben und Ziele für das Jahr 2024,“ schilderte die Samtgemeindebürgermeisterin die Situation ihrer Kommune im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt. Ganz wesentlich wird sich das Gutachten der Planungsgesellschaft Hildesheim (PGH) zum Hallen- und Freibad „Solabali“ auf den Haushalt des neuen Jahres auswirken. Die Kosten für das Gutachten beliefen sich auf circa 24.500 Euro. Im September 2023 wurde das Ergebnis dem Fachausschuss, dem Samtgemeindeausschuss sowie dem Rat vorgestellt. Für die Sanierung allein des Freibades inclusive der Nebenanlagen werden demnach 4,98 Millionen Euro veranschlagt. Dabei bleibt die Halle zunächst unberücksichtigt.

Solabali und Ganztagsbetreuung einzige freiwilligen Leistungen

„Neben der offenen Ganztagsbetreuung in der Grundschule, ist der Betrieb des Solabali die einzige freiwillige Leistung der Samtgemeinde und muss erhalten bleiben,“ stellte Edler fest. Wie die meisten der kommunal betrieben Frei- und Hallenbäder, hatte auch das Lindhorster Bad rote Zahlen geschrieben. Im Jahr 2023 betrug das Defizit etwa 400.000 Euro. Auch wenn nach Ansicht der Verwaltungschefin wenig Aussicht Erfolg besteht, hatte Lindhorst einen Antrag auf Sanierungsfördermittel vom Bund eingereicht. „Ich rechne nicht damit, dass in Anbetracht der finanziellen Lage des Bundes, noch neue Fördermittel vergeben werden. “Für den reibungslosen Betrieb war 2023 ein Meister für den Bäderbetrieb sowie eine zweite Fachkraft eingestellt worden. Mit einer weiteren Untersuchung war 2023 die OptiSo Unternehmensberatung beauftragt worden. Mit Entscheidung des Ausschusses sowie des Rates im Dezember 2023, wird das fertige Ergebnis zur Personal- und Organisationsuntersuchung zur Grundlage für die zukünftige Struktur insbesondere der Kernverwaltung der Samtgemeinde anerkannt. In der Verwaltung soll zukünftig ein Fachbereich drei – Bauen – eingerichtet werden. Wesentlich für die Entlastung des bisher im Fachbereich zwei angesiedelten Baubereiches wird die Suche nach einer geeigneten Fachkraft werden, so Edler, idealerweise sollte es sich dabei um einen Ingenieur handeln. Außerdem müssten 2024 weitere Gespräche mit den Mitgliedsgemeinden geführt werden. Die neue Fachbereichsleitung soll selbstverständlich auch dort unterstützen.

Die Umwandlung zur Einheitsgemeinde hätte Vorteile

Eine weitergehende Untersuchung der Unternehmensberatung in diesem Jahr wird sich mit der Frage beschäftigen, inwieweit sich eine strukturelle Veränderung der Samtgemeinde in eine Einheitsgemeinde auswirken würde. Edlers Ansicht zufolge hätte die Änderung erhebliche Vorteile bei den Entscheidungsprozessen. Die dritte Untersuchung durch die Wirtschaftsprüfer Göken, Pollak und Partner empfahl die Übernahme der Abwasserbeseitigung sowie die Übernahme der Anlagen durch den Abwasserverband Nordschaumburg. Entgegen der von der Verwaltung vorgeschlagenen Gebührenerhöhung auf 3,50 Euro pro m³, entschied der Rat auf lediglich 3,40 Euro. Der im kaufmännischen Gutachten ermittelte Übernahmewert würde sich damit um bis zu 500.000 Euro verringern. Aus Sicht der Samtgemeindebürgermeisterin nicht die beste Entscheidung. Stichtag für die Übernahme ist der 1.Januar 2025. Mit Blick auf die Feuerwehr sprach Svenja Edler ihren besonderen Dank aus. 25 Feuerwehrleute waren während des Hochwassers im 24- Stunden – Dauereinsatz in der Samtgemeinde sowie bei der Unterstützung in benachbarten Bereichen. Das Thema des Neubaus eines Feuerwehrgerätehauses in Beckedorf soll mit der Prüfung der zur Verfügung stehenden Grundstücke ein wesentliches Stück vorankommen. 2023 wurden für über 138.000 Euro neue Atemschutzgeräte angeschafft und zwei Mannschaftstransportfahrzeuge für die Jugendfeuerwehren in Lüdersfeld und Beckedorf sollen dieses Jahr angeschafft werden. Die Vorgaben des Onlinezugangsgesetzes (OZG) sind im Hinblick auf die internen Abläufe - Stichwort: E-Akte - noch nicht abgeschlossen. Mit der personellen Umstellung in der Kernverwaltung ist Edler auch hier auf einem guten Weg. „Ich habe jemanden, der für den Bereich „Digital“ zuständig ist.“ Ähnlich, wie ihre Amtskollegin in der Samtgemeinde Niedernwöhren, hatte Edler erst kürzlich von den Planungen zu den Stromtrassen „Rhein-Main-Link“ und „Ost-West-Link“ erfahren. Die beiden Korridore der neu geplanten Trassen kreuzen sich quasi im Bereich der Samtgemeinde Lindhorst. Das Planfeststellungsverfahren startet in diesem Jahr. Neben den genannten Herausforderungen in 2024 sieht Svenja Edler weiteren Gesprächen mit dem Landkreis zum Thema Kinderbetreuungskosten entgegen. Lindhorst und die Mitgliedsgemeinden sind längst an ihre finanziellen Grenzen gestoßen und fordern deutlich mehr Geld vom Landkreis. Ihr ganz persönlicher Rückblick:“ Ich fühle mich hier wohl und gut aufgehoben. Ich möchte gern für die Menschen da sein und habe das Gefühl, dass das gut ankommt!“