Bereits bei den Jüngeren wurde ein wesentlicher Unterschied im Vergleich zu „normalen” Schulen deutlich: Statt einer Vielzahl von Kindern innerhalb eines geschlossenen Klassenverbandes setzt die Tagesbildungsstätte viel mehr auf individuelle Förderung. Sogar für die Einzelbetreuung stehen gesonderte Räume zur Verfügung.
Ziel der Bildungsstätte ist es, Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihr gegenwärtiges und zukünftiges Leben so selbstständig und zufrieden wie möglich zu bewältigen. Dazu gehört auch die Bereitschaft von Unternehmen oder Institutionen, Praktikumsplätze anzubieten. Die Leiterin der Schule, Ines Eßrich, bat Runkel, bei Schaumburger Betrieben nachzuhaken. Runkel bot spontan einen Praktikumsplatz im Metallbereich an der Universität Hannover im Institut Turbomaschinen und Fluiddynamik an. In einer anschließenden Fragerunde stellten ältere Schüler Fragen an Runkel. „Was tut die CDU für behinderte Menschen?”, „Wie sieht der Tagesablauf eines Politikers aus?” wollten sie wissen. „Wir haben das Behinderten-Gleichstellungsgesetz verabschiedet, nachdem keiner aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden darf und es spezielle Förderungsmaßnahmen für Behinderte geben wird” sagte Runkel. „Nach der morgendlichen Büroarbeit fahre ich zu Sitzungen und Besprechungen mit anderen Politikern auf Landes- und Kreisebene. Ich informiere mich zum Beispiel bei Firmenbesuchen über Wünsche und Nöte der Wirtschaft oder eben auch bei Besuchen in Behinderteneinrichtungen über deren spezielle Belange. Abends stehen Parteisitzungen, Verbandsveranstaltungen und sonstige Treffen mit Bürgern an.” führte Runkel aus. Am Ende der Fragestunde lud Runkel die Teilnehmer der Lebenshilfe ein, im Sommer den Landtag zu besuchen.
Im Gespräch mit der Leiterin der Frühförderung Rita Loewa diskutierten der Politiker und die Fachfrau mögliche Veränderungen im Bereich der Frühförderung. Loewa sprach sich dafür aus, auf Landesebene Verhandlungen mit den beteiligten Partnern wie Kommunen, Krankenkassen und Sozialhilfeträgern aufzunehmen. Das bisherige System der getrennten Kostenübernahmen durch Kommunen und Krankenkassen solle aus Kostengründen zusammengelegt werden.
Feuerbach und Runkel versprachen, sich beim Landkreis als auch im Sozialministerium über den Stand der Dinge zu erkundigen und sich für die Belange der Frühförderung stark zu machen. Foto: privat