Bis vor einem Jahr hatte von dieser uralten Verbindung, auf der einst die Menschen ihre Ernte zur Rehbruchsmühle oder später zur Rodenberger Windmühle brachten, kaum jemand gesprochen. Nur einige Spaziergänger nutzten sie regelmäßig, bis eines Tages die schweren Maschinen eines hiesigen Landwirts die Parzelle und ihren Trampelpfad teilweise zerstörten. Das führte zu Kritik – und zu Nachforschungen. Tatsächlich war das Wegestück zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Lyhrenern von den Soldorfern abgekauft worden. Mithilfe der Gemeinde Apelern wurde der aufkeimende Streit rasch beigelegt. Zugleich bot der Verein „Dorfgemeinschaft” seine Arbeitsleistung an, wenn Apelern die Materialkosten für eine Befestigung übernehme. So wurde vor einigen Monaten bereits ein erstes langes Teilstück fertiggestellt.
Für den Rest aber sollte zunächst die Maßnahme des Unterhaltungsverbandes abgewartet werden. Doch dazu kam es nicht: Ein Termin wurde abgesagt; ein zweiter vom Landwirt abgelehnt, weil dieser mit der Feldbestellung nicht mehr länger warten konnte. Deshalb kann erst im Frühjahr weitergemacht werden.
„Da kam schon ein wenig Frust auf”, bemerkte der stellvertretende Vorsitzende der Soldorfer Bürgervereinigung, Manfred Röver. Weil aber Willi Franke bereits die beiden Bänke montiert hatte, sollten wenigstens diese aufgestellt und Gegenstand einer kleinen Feierstunde sein. Eine Sitzgelegenheit steht nun unterhalb des Friedhofs; die zweite am Ende des Grundstücks Drinkuth direkt am Salzbach. Hier trafen sich etliche Einwohner und ließen sich vom Stand der Dinge informieren. Auch Bürgermeister Heinrich Oppenhausen war dabei, der mit einem tüchtigen Lob aufwartete: „Das habt ihr toll hinbekommen.” Zugleich kündigte er an, dass die Gemeinde wie bereits in anderen Ortsteilen gern Material für den Ausbau von Wanderwegen finanzieren wolle. Das lassen sich die Verantwortlichen der hiesigen Dorfgemeinschaft nicht zweimal sagen. „Es ist wichtig, alle alten Verbindungen in der Feldmark zu erhalten”, verlangte Röver und zählte bereits erste Beispiele auf. Im kommenden Jahr will die „Dorfgemeinschaft” wieder anpacken.
Damit der Mühlenweg in einem guten Zustand bleibt, hat sich Stefan Erdmann für gelegentliche Kontrollen bereiterklärt. Vielleicht trifft er dann wiederum zwei Anrainer, denen die große Menschenansammlung offenbar überhaupt nichts ausmachte: Kaum waren die Soldorfer an der neuen Bank angekommen, gesellten sich zwei Wildenten aus dem Bach mitten unter die Anwesenden. Foto: al