Dort ist „Gino”, wie ihn Freunde und Bekannte nennen, auch geboren worden. Doch schon als 16-Jähriger kam er mit den Eltern als Gastarbeiterfamilie nach Deutschland. Hier ist er geblieben – im Gegensatz zu Bruder Vincenzo, der nach längerem Aufenthalt zurück auf die Mittelmeerinsel wollte, um dort Gemüse anzubauen. Seither versorgt Vincenzo die Lauenauer Verwandtschaft mit Gemüsepflänzchen.
Was aber nahe dem regelmäßig Lava speienden Ätna wächst, gedeiht offenbar auch auf Lauenauer Boden.
Dabei hatte der 60-Jährige schon die Nase über die brüderlichen Mitbringsel gerümpft. Die im Koffer mitgebrachten Setzlinge seien „so kümmerlich” gewesen, „dass ich sie schon wegwerfen wollte”. Aber Ciraldo besann sich eines Besseren und pflegte sie an geschützter Stelle hinter seinem Haus.
Den Lohn für seinen Fleiß hat er schon in ersten Teilen geerntet: Bohnen mit rekordverdächtiger Länge, jede Menge Tomaten und nun bald auch die Auberginen. Beinahe täglich kontrollliert der Autohändler seinen Mini-Garten. Angesichts kühler Nächte bedürfen Pflanzen und Früchte bereits ersten Schutz: „Sonst ist das vorbei”, weiß der Experte. Dabei will er sie noch ein wenig reifen lassen. Den Bruder aber hat er schon wiederholt informiert, wie ordentlich sich die einst mickrigen Pflänzchen entwickelt haben. Foto: al