Vorsitzender Heyno Garbe macht aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Jahrelang sei diese möglich gewesen, schimpft er, „und nun auf einmal nicht mehr”. Dabei führt er als Grund für eine Beschäftigung der Ein-Euro-Kräfte das grundsätzlich ehrenamtliche Engagement für die Eishalle an: Schließlich würden neben den vier vorhandenen Arbeitsplätzen über 200 Helfer aus den Vereinen und Verbänden von Lauenau und Feggendorf unentgeltlich ihren Dienst verrichten, um die Eintrittspreise vor allem für Familien mit Kindern sozialverträglich zu halten. Zudem komme der Sportstätte eine immer wichtigere Rolle als Ergänzung des Unterrichtsangebots zu: Allein in der vergangenen Saison hatten sich 180 Schulklassen angemeldet – für jeweils nur 20 Euro Eintrittsgeld.
Bisher hate das Job-Center vier Personen bewilligt. Doch weil Kritiker die Lauenauer Einrichtung offenbar als Konkurrenz zu kommerziellen Anbietern sehen, gab es eine Absage. Das subventionierte Stammpersonal muss also durch eigene Beschäftigte ersetzt werden. An Bewerbern gibt es offenbar keinen Mangel. Kaum war per Internet und Zeitungsanzeige gesucht worden, war das Interesse groß: „Aus der ganzen Region” seien Anfragen gekommen. Die Halbtagsjobs sind vom 6. November bis zum 28. Februar befristet.
Trotz des höheren Kostenaufwands wird zumindest in dieser Saison an den bisherigen Eintrittspreisen wie auch an den gewohnten Öffnungszeiten festgehalten. Diese Rechnung geht allerdings nur auf, wenn sich wieder genügend Helfer finden. Garbe ist das sehr optimistisch: Es gebe inzwischen einen großen Personenkreis, der sich gern in die Pflicht nehmen lasse. Das „Dankeschön” für das Engagement besteht übrigens aus einer, zu der bald nach Saisonende eingeladen wird. Doch Garbe wird nicht müde, immer wieder auf die wohl wichtigste Komponente für den erfolgreichen Eishallen-Betrieb hinzuweisen: „Ohne den Vereinen und Verbänden wäre das alles gar nicht möglich.”
Die technischen Anforderungen für die Sportstätte und ihren pünktlichen Saisonstart liegen natürlich in professionellen Händen. Das Messenkämper Kälte- und Klimatechnik-Unternehmen Anderten hat seinen Mitarbeiter Manfred Lauf abgestellt. Erst befreite dieser mit einem Hochdruckreiniger die fest installierten Alu-Leitungen, in denen das Kühlmittel fließt, vom sommerlichen Staub. Dann wurde Wasser aud die 900 Quadratmeter große Fläche gepumpt – zunächst mit dem Strahlrohr der Feuerwehr, dann mit dem Gartenschlauch. Dass Lauf bei seinem dreitägigen Einsatz trotz gefütterter Jacke und dicker Schuhe die Kälte in die Glieder kriecht, nimmt er gelassen hin: „Nur an den Füßen merkt man es schon.”
Der Kältetechniker ist übrigens nicht allein in der großen Halle. Auch das Bauteam der „Lauenauer Runde” arbeitet fieberhaft an der Einrichtung. Ein neuer Abstellraum entsteht, um die immer zahlreicher werdenden Utensilien sinnvoll zu verstauen. Und oben auf der Empore, die für das Publikum nicht zugänglich ist, thront bereits die örtliche „Wasserburg”. Das Modell hatten die Hobby-Handwerker beim historischen Umzug zum Ortsjubiläum durch die Straßen des Fleckens gezogen.
Das neue Lauenauer Eis ist inzwischen acht Zentimeter dick. Am vergangenen Mittwoch wurde es freigegeben: Die Wintersportler des Sportvereins Victoria trainieren bereits. Schließlich wollen sie zur Saisoneröffnung am Freitag, 6. November, um 18 Uhr neue Schlittschuhkünste präsentieren. Foto: al