Schon jetzt biete Schaumburg mit 48 Pflegestätten und rund 3000 Alten- und Pflegeplätzen eine gute Auswahl für Betroffene, meinte Farr. Daneben gebe es diverse Angebote des betreuten Wohnens sowie der Tages- und Kurzzeitpflege. Diese stationären Einrichtungen ergänzten ambulante Dienste: „Wir brauchen Angebote, die zu dem Standort und zu der regionalen Nachfrage passen. Angebote, die trotz zunehmend engerer Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen gezielter auf die individuellen Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen zugeschnitten sind.”. Das „Nora” erfülle diese Kriterien. „Ich bin sehr beeindruckt von der Einrichtung und ihren vielen Aktivitäten”, bilanzierte er nach einem Rundgang mit dem Heimleiter.
El Salmi hatte ihn unter anderem auf das Prinzip der Einzelzimmerbelegung, das Buffetsystem zu den Mahlzeiten und das umfangreiche Freizeitangebot hingewiesen. Besonders in dem im vergangenen Jahr fertig gestellten Neubau sei die „familiäre Atmosphäre gestärkt” worden. An Hand von Beispielen erläuterte er, wie die Freizeitbedürfnisse der Bewohner gefördert würden: „Wir sind mit Bewohnern sogar schon zum Angeln gefahren.”
Der 39-Jährige, der vor über 20 Jahren aus Katar nach Deutschland kam, Maschinenbau studierte und während der Semesterferien als Aushilfe in Altenheimen seine wahre Berufung erkannte, erläuterte den bevorstehenden nächsten Schritt mit der Gründung einer Wachkoma-Abteilung. Es werde die erste überhaupt im Schaumburger Land sein. Dafür habe er sich bereits selbst sowie Teile seines Personals ausbilden lassen. El Salmi ließ nicht unerwähnt, dass die Gewinnung von examinierten Pflegekräften oft nicht einfach sei. Inzwischen reisen Mitarbeiter täglich bis aus Hannover an. Manche sind von Kollegen angeworben worden.
Bei seinem Rundgang lernte der Landratskandidat auch die 91-jährige Martha Duda kennen. Die Pohlerin wurde soeben als 100. Bewohnerin registriert. Zu ihrem Geburtstag im Juni hatte sie einen Gutschein für einen kostenlosen dreitägigen Aufenthalt im NORA erhalten. Diesen löste sie jetzt nach einer Handoperation im Rahmen einer zweimonatigen Kurzzeitpflege ein. „Zwei Drittel unserer Bewohner haben durch die Kurzzeitpflege unsere Einrichtung kennen und schätzen gelernt”, bemerkte El Salmi. Viel mehr kam er nicht zu Wort: In hinreißender Art unterhielt Martha Duda ihn und Jörg Farr. Dieser genoss das Gespräch sichtlich und musste auch auf die Frage der Seniorin antworten, warum er Landrat werden wolle: „Ich bin gebürtiger Schaumburger und habe hier viel Wärme und Herzlichkeit empfangen. Das möchte ich als Landrat den Schaumburgern zurückgeben.” Foto: al