LAUENAU (al). Wer die bisherige Sonderausstellung zur Lauenauer Schulgeschichte geschwänzt haben sollte, erhält eine letzte Gelegenheit zum „Nachsitzen”. Wie der Heimat- und Museumsverein mitteilte, öffnet sich noch einmal am Sonntag, 28. November, von 14 bis 17 Uhr die Tür zum „Gesindehaus”. Danach ist unwiderruflich Schluss. Nur einige Schautafeln werden danach noch einmal zu sehen sein – im Verlauf des diesjährigen Weihnachtsmarkts am 11. und 12. Dezember.
Am vergangenen Sonntag konnte mit dem Pohler Maik Vogler der tausendste Besucher in der seit Ende September laufenden Ausstellung begrüßt werden. Auch der älteste ehemalige Lehrer schaute herein: Otto Bieling dürfte in seinem zehnten Lebensjahrzehnt als Rekordhalter des Kollegiums gelten.
Doch es sind nicht nur die Besucher, die den Vorsitzenden des Heimatvereins Jürgen Schröder immer wieder staunen lassen. Mit dem Ausstellungsthema haben sich neue Fakten erschließen lassen, obwohl sich der örtliche Geschichtsarbeitskreis bereits intensiv mit der Schulhistorie befasst hatte. Jetzt ist den Heimatfreunden ein Gutachten des örtlichen Sanitätsrats Schweckendieck aus dem Jahr 1909 zugänglich geworden, in dem dieser sich gegen den ursprünglich vorgesehenen Schulstandort nahe der Molkerei ausspricht. Diese plante in ihrem rückwärtigen Bereich den Bau einer Schweinemastanlage. Das Dokument dürfte ausschlaggebend gewesen sein, die Schule am heutigen Standort zu errichten.
Inzwischen ist auch bekannt, warum gerade Albert Schweitzer zum Namensgeber geworden ist. Die Initiative geht nach Zeitzeugenaussagen auf die Lehrerin Hildegard Pansegrau zurück, die als große Verehrerin des „Urwalddoktors” galt. Schweitzer selbst hatte der Verwendung seines Namens schriftlich zugestimmt.
Schröder sieht außerdem Korrekturbedarf. Die Einweihung des Schulgebäudes erfolgte nicht – wie bislang angenommen - am 12. November 1910, sondern erst am 13. November des Jahres. Das dokumentiert auch eine kürzlich aufgetauchte Postkarte. „Da hat sich wohl irgendwann mal ein Schreibfehler eingeschlichen”, vermutet Schröder. Foto: al