Vor allem in Südeuropa sind die „Ape” (Bienen) als Lieferwagen verbreitet. Seit über 60 Jahren werden die Mini-Fahrzeuge, die eigentlich nur einem überdachten, aber sehr belastbaren Moped entsprechen, produziert. Schon deshalb sind sie Kult. Im Alltag können sie immerhin bis zu 800 Kilo schwere Lasten transportieren. Liebhaber in Deutschland nutzen ihre Aufbauten für Werbezwecke, weil die „Ape” eben immer ein Hingucker sind. Manche aber halten sich so ein kleines Gefährt nur aus lauter Spaß an der Freude – und fahren damit zum Vergnügen. Zum Beispiel zum jährlichen Treffen. Norddeutsche „Ape”-Besitzer kommen dann stets in einen Ort, der die Buchstaben „ape” oder den Begriff „Biene” im Namen trägt. So führten die Sternfahrten bislang unter anderem nach Apen, Bienenbüttel, Papenburg und jetzt eben nach Apelern. Im dortigen Ortsteil Reinsdorf schlugen die meisten Teilnehmer ihre Zelte auf. Einer allerdings musste sich diese Mühe nicht machen: Auf der Ladefläche seines Blechlieblings klappte nur die Haube hoch und schon war das Nachtlager perfekt. Ein anderer verzichtete sogar auf seine Einnahmen. Kleinunternehmer „Pommes-Peter” steht mit seinem fahrbaren Geschäft normalerweise am Kutterhafen in Dorum. Nun aber blieb die Friteuse kalt: Auch er war nach Reinsdorf gekommen. Im Schaumburger Land gibt es ebenfalls Fans der ulkigen Vehikel: In Kleinhegesdorf transportiert ein Imker seinen Honig; in Groß Hegesdorf rollt ein „Ape” aus lauter Spaß an der Freude; und in Rodenberg nutzt ein Bäckermeister die Aufbauten als Werbetafel. Als unter den Gleichgesinnten genug geklönt worden war, ging es auf große Tour. Der aus Wunstorf stammende Organisator Burkhard Koller lud zu einem Rundkurs unter anderem mit Zwischenstopps am Apelerner Rittergut der Familie von Münchhausen und an der Rodenberger Windmühle. Beim ersten Ziel kamen die Teilnehmer aus dem Staunen nicht mehr heraus; beim zweiten mussten die kleinen „Ape” tüchtig schnaufen. Aber Ausdauer sind die „Bienen” ja gewohnt: Weil sie nur höchstens 40 Stundenkilometer schnell sind, ist die An- und Abreise beim jeweiligen Jahrestreffen eine recht zeitraubende Angelegenheit.Foto: al