„Musik ist die Sprache, die jedes Volk versteht”, betonte Vorsitzender Herbert Holk zu Beginn des Abends, den er von vornherein als „einmaliges Erlebnis” bezeichnete. Er sei froh, das Ensemble für ein Gastspiel gewonnen zu haben. Die „Kosaken” hatten am Vorabend ein Konzert in Stuttgart, waren für Stunden nach Apelern gekommen und mussten noch in der Nacht zum nächsten Auftritt in Baden-Württemberg aufbrechen. Auf ihrer Tour absolvieren sie bis zu 20 Termine pro Monat.
Einige davon werden gemeinsam mit Gesangvereinen oder Kirchenchören gestaltet, berichtete „Ural-Kosaken”-Dirigent Vladimir Kozlovskiy auf Anfrage. Die Partitur des verabredeten Liedes gehe frühzeitig an die Gastgeber, so dass vor dem Konzert nur noch eine gemeinsame Probe stattfinden müsse. Gerade einmal „drei Minuten” habe sie mit den Apelernern gedauert, lobte der ukrainische Sänger den Leistungswillen der hiesigen Gemeinschaft. Das Verdienst an diesem Können komme dem Leiter Gerhard Pfingsten-Mensching zu.
Prasselnder Beifall begleitete das über zweistündige Konzert, das mit orthodoxen Chorälen begann und sich mit bekannten und weniger bekannten Volksweisen fortsetzte. Die gute Akustik des alten Gotteshauses verlangte elektronische Verstärkung nur bei den Ansagen: Die Stimmgewalt der zehn Ukrainer wie auch die der 23 Apelerner Sänger genügte, um die Kirche bis hin die hintersten Winkel perfekt zu beschallen.
Der Höhepunkt jedoch war das gemeinsam gesungene Lied. „Ich bete an die Macht der Liebe”, hatten die beiden Ensembles miteinander verabredet. Zwar kannten die Apelerner schon lange eine Version; aber die Ukrainer wollten ein anderes Arrangement. Die Mühe des aufwendigen Einstudierens hat sich jedoch gelohnt: Der Auftritt war schon ein besonderer Moment in der fast 135-jährigen Vereinsgeschichte, auch wenn – wie Holk schmunzelnd einräumte – „einige von uns ganz schön gestöhnt haben”. Foto: al